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Patienten sollen für Ärzte zahlen

Ärztekongress

Zur Eröffnung des 104. Deutschen Ärztetages in Ludwigshafen stellte die Medizinerschaft ihre Vorstellungen für die künftige Finanzierung des Gesundheitswesens vor: Ärztekammer-Präsident Jörg-Dietrich Hoppe forderte, das Verhältnis von Solidarität und Eigenverantwortung "neu auszutarieren". Damit rief er entschiedenen Widerstand der Gewerkschaft der Sozialversicherung (GdS) hervor: Eine Trennung zwischen Grundversorgung und Zusatzversorgung im Gesundheitswesen dürfe es nicht geben, sagte der GdS-Bundesvorsitzende Klaus Dauderstädt.

In einem Sozialstaat müsse die Sozialversicherung einen "Rundumschutz" bieten, betonte der Gewerkschaftschef. Dauderstädt sprach sich jedoch dafür aus, die Leistungen der Krankenkassen "in einem gewissen Umfang zu entschlacken". Als Beispiele nannte er versicherungsfremde Leistungen wie zum Beispiel das Sterbegeld oder Mutterschaftsleistungen. Diese sollten über Bundeszuschüsse aus Steuermitteln finanziert werden. Auch weitere Rationalisierungsreserven müssten mobilisiert werden, um die Konsolidierung der gesetzlichen Krankenkassen voranzutreiben. Zum Beispiel müsse die Weitergabe medizinischer Daten vereinfacht werden, um Doppeluntersuchungen zu vermeiden.

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) kündigte an, am Solidaritätsprinzip bei der Finanzierung des Gesundheitswesens festhalten zu wollen. Ungeachtet aller Finanzprobleme müsse auch künftig jeder Kranke das Recht auf gesundheitliche Leistung haben.