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Straft die Lufthansa kritische Berichterstattung ab?

Pilotenstreik

Die Lufthansa reagiere verschnupft auf die konzernkritische Berichterstattung der Süddeutschen Zeitung (SZ) zum Tarifstreit mit den Piloten. Das Unternehmen habe als Strafe dafür statt 22.000 Exemplaren täglich nur noch 8.000 Stück zur Verteilung in den Flugzeugen geordnet. Das berichtet zumindest der britische "Guardian".

Der Auslöser der Aktion sei eine Reihe von SZ-Artikeln im März gewesen, noch bevor sich der Tarifstreit zum aktuellen Streik ausgeweitet habe. Dabei habe der Autor die Haltung des Konzerns gegenüber seinen Piloten kritisiert. "Weber bestrafte die SZ, weil kritische Artikel der Wirtschaftsredakteure nicht seinen Standpunkt widerspiegelten", zitiert der "Guardian" einen Lufthansa-Manager. Lufthansa-Chef Jürgen Weber habe die SZ als "Drecksblatt" beschimpft.

Hans-Werner Kilz, Chefredakteur der Süddeutschen, äußerte, "es könnte gut sein, dass die Lufthansa unglücklich über die SZ-Inhalte ist". Man werde aber an der Politik der "fairen und unvoreingenommenen Berichterstattung" festhalten.

Eine Lufthansa-Sprecherin bestätigte zwar die Reduktion der Zahl der gekauften Zeitungen, bezeichnete den Vorwurf eines Zusammenhangs mit der Berichterstattung aber als "Quatsch". Die Entscheidung habe die Marketing-Abteilung getroffen. "Journalisten können ungestört Berichte über die Fluggesellschaft schreiben."