Vorstand zufrieden, Aktionäre sauer
Hauptversammlung der Postaktionäre
Die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre warnte den Bund davor, bereits 2002 eine zweite Tranche von Post-Aktien an der Börse zu platzieren. Ein solcher Schritt werde vom Kapitalmarkt nicht honoriert. Belastet werde der Kurs auch durch die andauernde Debatte um eine Senkung des Briefportos. Der Vorstand müsse der Ertragsentwicklung allererste Bedeutung beimessen.
In seiner Rede vor den rund 5.000 Aktionären zeigte Zumwinkel Verständnis für die Unzufriedenheit der Anleger mit dem Kurs der Postaktie. Als Erklärungsansatz verwies er auf das Börsenumfeld: Auch die Post habe den "schwachen Märkten in der letzten Zeit Tribut zollen" müssen. "Wir stehen mit der Aktie Gelb nicht da, wo wir stehen wollen", fügte Zumwinkel hinzu. Das Unternehmen und seine Aktionäre hätten allen Grund, "weiterhin ganz optimistisch nach vorne zu schauen". In diesem Jahr werde die Post ihre Rekordzahlen aus dem Jahr 2000 bei Umsatz und Ergebnis nochmals übertreffen und damit die Erwartungen der Finanzmärkte erfüllen.
Zufrieden äußerte sich Zumwinkel über die politischen Weichenstellungen in Berlin, Brüssel und Washington. So sei das Gesetz über die Verlängerung der Exclusivlizenz beim Brief bis 2007 auf den Weg gebracht. Auf europäischer Ebene werde es keinem Wettbewerber gelingen, die Post mit juristischen Mitteln aus dem Markt zu drängen oder auch nur die Arbeit zu beeinträchtigen. Und in den USA seien die Klagen der Konkurrenten UPS und FedEx klar abgewiesen worden, so dass sich die Post im amerikanischen Express-Bereich in einer guten Startposition befinde.