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1.500 CamperInnen fordern Abschaffung des "Internierungslagers" im Flughafen

Frankfurter "Grenzcamp"

Am Wochenende haben zu Beginn des vierten Antirassistischen Grenzcamps Kundgebungen und Demonstrationen in Frankfurt am Main stattgefunden. Bei einer Auftaktkundgebung am Römer forderten die CamperInnen die Abschaffung des "Internierungslagers" C 182 auf dem Frankfurter Flughafen, um ihrer Forderung nach offenen Grenzen und freier Einwanderung für alle Nachdruck zu verleihen.

Aus Protest gegen die Kriminalisierung von linken Gruppen in Genua und der massiven Misshandlung der Inhaftierten durch die italienische Polizei lief der Demonstrationszug spontan vor die Kreditanstalt für Wiederaufbau, die als Instrument der weltweiten Ausbeutung angeprangert wurde. Im Anschluss daran zogen die DemonstrantInnen zur Italienischen Botschaft. Dort forderten sie die Freilassung der internationalen "Volxtheaterkarawane".

Trotz eines Verbotes durch den Frankfurter Flughafen und einem massiven Polizeiaufgebot protestierten am Sonntag 1.500 CamperInnen auf dem Flughafen gegen die alltägliche Abschiebepraxis, an der sich auch die Deutsche Lufthansa beteiligt. Mit einer Blockade der Zufahrtswege zum Abflugterminal und anderen Aktionen und Kundgebungen im Flughafengebäude, gelang es den CamperInnen, eine Demonstration im Terminal 1C durchzusetzen. Der Versuch, persönlich mit den inhaftierten Flüchtlingen im "Internierungslager" Kontakt aufzunehmen, sei aber gescheitert.

In einer Pressemitteilung wenden sich die CamperInnen auch gegen die derzeitige Einwanderungspolitik, mit der billige ausländische Arbeitskräfte zugunsten deutscher Kapitalinteressen ausgebeutet werden sollten.

Die PDS-Bundestagsabgeordnete Ulla Jelpke unterstützt die Proteste gegen das Internierungslager. In einer Pressemitteilung wies sie darauf hin, dass Deutschland wegen der Verhältnisse in der Flüchtlingsunterkunft und wegen des Sonderverfahrens am Flughafen schon vom Europarat kritisiert wurde. Der Forderung nach Abschaffung des Flughafenverfahrens und des Sonderlagers "schließe ich mich deshalb ausdrücklich an", erklärte sie.

Nach Angaben des "Spiegel" haben Gutachter festgestellt, dass die Abschiebungspraxis im Frankfurter Flughafen offenbar noch gewalttätiger ist als angenommen. Die Todesursache des vor zwei Jahren bei einer Abschiebung ums Leben gekommenen Sudanesen Amir Ageeb stehe fest, dass er von den BGS-Beamten erdrückt worden sei, wobei ihm auch einige Rippen gebrochen worden seien. "Die Unmenschlichkeit der deutschen Abschiebungspolitik wird an diesem Beispiel schlaglichtartig deutlich", so Jelpke.