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Apothekerverband befürchtet Pleitewelle durch Sparpaket

Gesundheit

Viele Kleinapotheken werden nach Einschätzung der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände das jüngste Sparpaket von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt nicht überleben. Bis zu 40 Prozent der 21.500 Apotheken in Deutschland seien in ihrer Existenz bedroht, warnte ABDA-Präsident Hans-Günter Friese.

Besonders ernst sei die Lage bei Betrieben mit einem Ertrag vor Steuern von 185.000 Mark im Jahr. Sie hätten mit Verlusten von bis zu 75.000 Mark pro Jahr zu rechnen. Gefährlich könnte die Situation auch für Apotheken werden, die jährlich einen Bruttoertrag von bis zu 1,4 Millionen Mark erwirtschafteten, sagte Friese.

Von den geplanten Einsparungen seien einseitig die Apotheken betroffen, kritisierte Friese. Vertreter von Krankenkassen hätten eingestanden, dass auch nach dem Sparpaket Beitragserhöhungen nicht vom Tisch seien. Friese räumte ein, dass nach Ablauf der Arzneimittel-Budgetierung im Frühjahr die Ausgaben um acht Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen seien. Das sei darauf zurückzuführen, dass die Ärzte bei chronisch Kranken teuere Neuentwicklungen verordnet hätten, die sie zuvor nicht verschreiben durften.

Schmidt will zwei bis drei Milliarden Mark bei den Arzneimitteln einsparen. Apotheker sollen unter anderem ab Anfang nächsten Jahres verpflichtet sein, bei Medikamenten mit gleichen Wirkstoffen das kostengünstigere zu wählen. Zudem will die Ministerin die Richtlinien bei neu entwickelten Medikamenten verschärfen.