Castor-Transport rollt nach Deutschland
Atommüll
Nach Angaben der "Südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen" war die Abfahrt des Zuges in Frankreich zunächst durch eine Ankett-Aktion zweier Anti-Atom-Aktivisten um eine halbe Stunde verzögert worden. Der Transport habe den Bahnhof Valognes zudem nur in Schrittgeschwindigkeit verlassen können, da einige Dutzend Atomkraftgegner auf den Gleisen protestiert hätten.
In Quickborn und Splietau im niedersächsischen Landkreis Lüchow-Dannenberg löste die Polizei am Sonntagabend Straßenblockaden auf, an denen sich mehrere Hundert Atomkraftgegner beteiligt hatten. Bis in die Nacht dauerte eine Treckerblockade in Dannenberg auf der Bundesstraße 191 an. Die Protestaktion mit 19 Traktoren und 200 Personen sei schließlich freiwillig beendet worden, berichtete die Polizei. Ansonsten wurde die Lage bis zum frühen Morgen in der Nacht zum Montag als ruhig beschrieben. Auch die Polizei in Wörth, wo der Zug die Grenze passieren soll, meldete bis zum Morgen "noch keine Zwischenfälle".
Bei den Protestaktionen am Abend im Wendland nahm die Polizei 14 Personen fest und weitere 18 in Gewahrsam, darunter auch den Sprecher der Anti-Atom-Initiative x-1000malquer, Jochen Stay. Er wurde den Angaben zufolge noch am Abend wieder aus der Gewahrsam entlassen.
Am Wochenende hatten im Wendland und in Karlsruhe über 10.000 Atomkraftgegner für einen Stopp der Transporte demonstriert.