Prag und Wien legen Streit um Temelin bei
Atomkraft
EU-Kommissar Günter Verheugen, der die rund zehnstündigen Verhandlungen der zwei Regierungschefs in Brüssel geleitet hatte, zeigte sich überaus zufrieden mit dem Ergebnis. Der Vertrag, in dem laut Prager Informationen sieben technische Änderungen und Sicherheitsprüfungen festgeschrieben sind, soll als Anlage dem künftigen EU-Beitrittsvertrag Tschechiens beigefügt werden. Damit wird der Forderung Österreichs nachgekommen, dass eine Nichterfüllung der Verpflichtungen über den Europäischen Gerichtshof einklagbar sein müsse.
Der Reaktor des bisher fertiggestellten ersten Blocks im AKW Temelin war am Tag vor den Brüsseler Verhandlungen nach technischer Durchsicht wieder angefahren worden. Er soll in den nächsten zehn Tagen auf 75 Prozent der Leistung gebracht und dann mit voller Kraft gefahren werden. Die Prager Atomenergieaufsichtsbehörde geht davon aus, dass die Brüsseler Auflagen auch während des Betriebs des AKW realisiert werden können.