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NABU fordert konsequente Umsetzung der Agrarwende

Agrarwirtschaft

Der Naturschutzbund NABU fordert eine konsequente Fortführung der Wende in der Agrarpolitik. Die Agrarwende bleibe eine der wichtigsten politischen Herausforderungen und werde deshalb auch im Bundestagswahlkampf eine zentrale Rolle spielen, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Gerd Billen. Er bezeichnete Verbraucherschutzministerin Renate Künast als "Glücksfall" für die Agrarwirtschaft. Seit ihrem Amtsantritt vor knapp einem Jahr habe Künast viele Verkrustungen aufgebrochen und so erste wichtige Schritte in Richtung einer neuen Agrarpolitik getan. Trotzdem bleibe noch eine ganze Menge zu tun, nicht zuletzt auf europäischer Ebene.

Billen forderte insbesondere ein noch weiter gehendes Umschwenken der Subventionspolitik weg von der Förderung bestimmter landwirtschaftlicher Produkte, hin zu einer Förderung der ländlichen Räume. Bei der so genannten Modulation, der Umwidmung entsprechender EU-Fördermittel, gehe die Bundesregierung bislang noch zu zaghaft voran. Außerdem müsse Deutschland sich dafür stark machen, dass die Agrarwende auch auf europäischer Ebene durchgesetzt werde.

Nach Angaben von NABU-Agrarexperte Florian Schöne ist trotz der eingeleiteten Agrarwende das durchschnittliche Einkommen in Haupterwerbsbetrieben der Landwirtschaft im vergangenen Jahr um 21 Prozent gestiegen. Den Bauern gehe es nicht so schlecht, wie vom Bauernverband behauptet, sagte Schöne. Das Argument, Ökobauern würden gegen konventionelle Landwirte ausgespielt, stimme ebenfalls nicht.

Des weiteren forderte der NABU weitere Verbesserungen bei der Tierhaltung. Künasts Verbot der Käfighaltung von Legehennen ab 2006 sei hier ein Meilenstein, sagte Billen. Entsprechende Regelungen müssten nun auch für die Schweine- und Rinderhaltung sowie die Geflügelmast gefunden werden. Außerdem forderte der NABU-Chef Bundesbauminister Kurt Bodewig auf, das Baurecht dahin gehend zu verändern, dass Genehmigungen zum Bau so genannter Agrarfabriken nicht mehr erteilt werden.