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Sanfter Tourismus in heimischen Gefilden

An- und Abreise besonders klimaschädlich

Die Bundesregierung setzt zum Schutz der Umwelt auf sanften Tourismus und Urlaub in heimischen Gefilden. Wie aus dem Bericht der Bundesregierung zum "Umweltschutz und Tourismus" hervorgeht, den das Kabinett am Mittwoch verabschiedete, leidet die Natur an Urlaubszielen wie den Alpen oder südeuropäischen Küstenregionen zunehmend unter dem Einfluss des Reiserummels.

Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne), dessen Haus den Bericht federführend erstellte, geht davon aus, dass allein 1999 rund 74,6 Millionen Tonnen Treibhausgase auf den Tourismus zurückzuführen waren. Dem müsse mit besonders umweltfreundlichen Urlaubsangeboten entgegengewirkt werden, sagte der Minister.

Trittin setzt auf eine Kooperation mit Reiseveranstaltern und Verbänden wie dem Deutschen Naturschutzbund (NABU), dem Gaststättenverband oder mit Campingplatzbetreibern. Ziel sei es, Kurz- oder Sommerurlaub in Deutschland attraktiver zu machen, um so weniger Flüge oder Autofahrten in Anspruch zu nehmen. Über 60 Prozent der durch den Tourismus verursachten Treibhausgasemissionen seien allein auf die An- und Abreise zu den Urlaubszielen zurückzuführen.

Trittin sagte, beim Ökotourismus sei nicht an Reglements wie Mülltrennen gedacht. Die Erholung stehe weiterhin im Vordergrund. Auch räumte er ein, dass es "keine einfache Wahrheit" für den Urlaub gebe. Er halte es deshalb für das Vernünftigste, über neue Angebote Erholungssuchende für die Beachtung der Natur zu gewinnen.

Besonders umweltschonende Urlaubsangebote sollen künftig unter der Dachmarke "Viabono" vermarktet werden. Dazu seien bereits Kriterien für die Beherbergung, vom Tourismus lebende Gemeinden, Campingplätze und Schutzgebiete erarbeitet worden. Zu den Prüfkriterien gehören unter anderem der Einsatz von Energie, der Umgang mit Wasser, Lärm, Umweltmanagement und nicht zuletzt das Wohlbefinden der Gäste.