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Journalisten kritisieren PR-Arbeit von IT-Unternehmen

Zu viel Marketing, zu wenig Fakten

Massive Kritik an der Pressearbeit von IT-Unternehmen wird in einer soeben veröffentlichen Befragung unter deutschen Fach- und Wirtschaftsjournalisten laut. "Nachrichtenwert nicht befriedigend", lautet das Fazit der Journalisten in der Untersuchung, die das Münchner Beratungs- und Trainingsunternehmen Okroy Communications im Laufe dieses Jahres durchgeführt hat. Die Pressemeldungen wiesen zu viel Marketing und zu wenig Fakten auf, lautet die Meinung der Redakteure und Freelancer aus IT-Fachblättern, Wirtschafts- und Tageszeitungen.

Pressemeldungen seien oftmals so inhalts- wie belanglos und zudem schwer verständlich, so die Bewertungen. Fachchinesisch wechsle sich ab mit Anglizismen und Passagen holpriger Übersetzungen. Zwei Drittel der Befragten empfinden die Pressetexte als langweilig, für drei Viertel der Journalisten geben die Unternehmensmeldungen bei der Themenfindung nichts her.

Auch die Unternehmenssprecher ernten bei den Journalisten nicht nur Lorbeeren: Zwar wird der Informationsgehalt von Pressekonferenzen mit "gut" bewertet, und auch für Interviews reicht es zu einem "befriedigend". Aber den Sprechern fehle es insgesamt an klaren Botschaften und an eindeutigen Positionen, monieren die Journalisten - Unternehmensformeln ersetzen zu oft das persönliche Argument.

Die so genannten "pro-aktiven" Anrufe von Pressestellen oder Agenturen, von denen der Redakteur im Schnitt täglich zehn erhält, stoßen ebenfalls auf massive Kritik. Über die Hälfte der Befragten empfinden diese Offensive als nervig und zeitstehlend. Und zwei Drittel ärgern sich über nachfragende Anrufe, wann denn mit dem Abdruck der Pressemitteilung zu rechnen sei. Dieses Nachfassen steht ganz oben auf der Sündenliste verfehlter PR-Aktionen.