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TV-Konzern Mediaset wird von Berlusconi-Familie kontrolliert

Kirch-Pleite

Der Medienkonzern Mediaset wird von der Familie des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi kontrolliert. Über die Fininvest-Holding hält der 65-jährige Politiker, Medienunternehmer und Präsident des AC Mailand gemeinsam mit seiner Frau und seinen fünf Kindern rund 48 Prozent an dem Unternehmen. Privatfernsehsender wie Italia 1, Rete Quattro und Canale 5 sowie Wochen- und Tageszeitungen gehören zu Mediaset, dem größten privaten TV-Unternehmen Italiens.

Zugleich ist die Gruppe mit knapp 2,3 Prozent an KirchMedia beteiligt. Berlusconi selbst gehören über Fininvest weitere knapp 2,5 Prozent an der Kerngesellschaft der KirchGruppe. Mediaset hat im vergangenen Geschäftsjahr nach eigenen Angaben bei einem Umsatz von rund 2,4 Milliarden Euro mit knapp 250 Millionen Euro einen deutlich geringeren Reingewinn erwirtschaftet als im Jahr zuvor. Als Grund gab das Unternehmen vor allem Abschreibungen auf seine Kirch-Beteiligung an. Offenes Interesse an einer Beteiligung an der hoch verschuldeten KirchGruppe hat der Medienkonzern bislang nicht bekundet.

Berlusconi, seit Juni 2001 italienischer Regierungschef, gilt als eine der schillerndsten Figuren im öffentlichen Leben des Landes. Im Wahlkampf hat der konservative Multimilliardär seine Medienmacht in den Augen seiner Kritiker ungeniert genutzt, um sich ins rechte Licht zu setzen. Über sein Amt übt Berlusconi zudem nicht nur massiven Druck auf seine eigenen TV-Sender aus, sondern auch auf die öffentlich-rechtliche RAI, wo er Schlüsselpositionen nach und nach neu besetzt. Medienexperten befürchten, Berlusconi könnte nach einem mehrheitlichen Einstieg bei KirchMedia auch in Deutschland massiv Einfluss auf die politischen Entscheidungen nehmen.