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Europas drittgrößte Luftfahrtschau endete nach sieben Tagen

Internationale Luftfahrtausstellung

Weit über 200 000 Besucher und Geschäftsabschlüsse in Milliardenhöhe sind die Bilanz der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) 2002 in Berlin. Mit einem Publikumsansturm und einem umfangreichen Flugprogramm über das Himmelfahrtswochenende ging die drittgrößte Luftfahrtschau Europas am Sonntag nach siebentägiger Dauer zu Ende. Die nächste ILA findet vom 17. bis 23. Mai 2004 wieder auf dem Südgelände des Flughafens Schönefeld statt.

Für Begeisterung bei den Besuchern sorgte am Wochenende erneut die Airshow. Dichtgedrängt standen die Menschen an der 1,5 Kilometer langen so genannten Flight-Line und winkten den Piloten bei ihren waghalsigen Manövern zu. Bei zum Teil Ohren betäubenden Lärm waren in der Luft neben Oldtimern Militärflugzeuge wie der Eurofighter sowie moderne Passagiermaschinen zu erleben. Dazu gehörten der kleinste und der größte jemals gebaute Airbus, der A318 und der A340-600.

Dicht umlagert waren stets die auf den Freiflächen abgestellten Maschinen. Die Besucher nahmen dabei Wartezeiten von zum Teil mehr als 30 Minuten in Kauf, um einmal im Cockpit eines Kampfflugzeugs Tornado Platz zu nehmen oder einen Blick in das Nato-Aufklärungsflugzeug Awacs zu werfen. Schlangestehen war auch beim Transport-Airbus Beluga angesagt. Mit 1400 Kubikmetern besitzt der einem Wal ähnelnde Jumbo den weltweit größten Frachtraum.

Viel Beachtung fand der Lazarett-Airbus der Bundesluftwaffe. Die weltweit einzige Maschine dieser Art mit sechs Betten für Intensivpatienten hatte von der ILA aus einen Notfalleinsatz in Pakistan absolviert. Auf Bitten der Regierung in Paris waren zwölf zum Teil schwer verletzte französische Bürger nach dem Bombenanschlag in Karachi nach Paris gebracht worden.

Ein Publikumsmagnet der Messe war die Raumfahrthalle mit der Weltpremiere für das unbemannte Raumgleiterprojekt Phoenix und einem Bühnenprogramm mit Informationen zu aktuellen und künftigen Missionen. Nach den Terroranschlägen in den USA waren die Sicherheitsmaßnahmen auch auf dem ILA-Gelände verstärkt worden. Die Besucher mussten am Eingang Schleusen mit Metalldetektoren passieren und ihr Handgepäck wurde kontrolliert. Die Polizei zeigte sichtbar Präsenz. In sechs Fällen sorgten unbeaufsichtigte Gepäckstücke wie Rücksäcke oder Taschen für Polizeieinsätze wegen Sprengstoffverdachts. Laut Polizei konnte in allen Fällen nach kurzer Zeit Entwarnung gegeben werden.

Mit 1067 Ausstellern aus 40 Ländern verzeichnete die ILA eine Rekordbeteiligung in ihrer 93-jährigen Geschichte. Rund 340 Fluggeräte waren am Boden und in der Luft zu erleben. Im Rahmenprogramm der Messe diskutierten 4000 Fachleute aus dem In- und Ausland auf 60 Kongressen aktuelle Fragen aus allen Bereichen der Luft- und Raumfahrt. Laut einer Umfrage bewerteten 76 Prozent der Aussteller das geschäftliche Ergebnis ihrer Messebeteiligung mit sehr gut bis zufrieden stellend. Die Zahl der Fachbesucher stieg gegenüber der ILA 2000 um rund 6000 auf 90 000 an.