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Zehn Prozent weniger Tote, mehr Ecstasykonsumenten

Drogenbericht 2001

Die Zahl der Rauschgifttoten ist im vergangenen Jahr um fast zehn Prozent zurückgegangen. Insgesamt starben bundesweit 1.835 Menschen an den Folgen ihres Rauschgiftkonsums, wie aus dem Drogen- und Suchtbericht hervorgeht, der am Montag in Berlin von der Drogenbeauftragten Marion Caspers-Merk (SPD) vorgelegt wurde. Erstmals seit drei Jahren ist die Zahl der Todesfälle damit rückläufig.

Die Zahl der so genannten erstauffälligen Konsumenten verharrte 2001 mit rund 22 500 Personen auf dem Niveau des Vorjahres. Jeder vierte von ihnen nahm Ecstasy-Pillen, deren Konsum mit einem Plus von elf Prozent erneut gravierend stieg. Jedoch wurde deutlich weniger Kokain konsumiert. Die Zahl der polizeilich registrierten Kokain-Konsumenten sank um über acht Prozent. Nahezu auf dem Niveau des Vorjahres bewegte sich der Gebrauch anderer harter Drogen, wie etwa Heroin und Amphetamin. Die meisten Drogentoten gab es in Nordrhein-Westfalen (493), Bayern (287), Baden-Württemberg (260) und Berlin (189).

Caspers-Merk verwies darauf, dass die "schädlichsten Suchtmittel" Alkohol und Nikotin seien. So starben laut dem Bericht rund 40 000 Menschen in Deutschland an den Folgen von Alkoholmissbrauch. Insgesamt wurden vergangenes Jahr deutlich mehr Drogen von der Polizei sichergestellt. Auch hier ist mit 180 Prozent der deutlichste Anstieg bei Ecstasy zu verzeichnen. Ingesamt handelte es sich beim beschlagnahmten Ecstasy um mehr als 4,5 Millionen "Konsumeinheiten". Cannabisprodukte machten fast 60 Prozent aller Sicherstellungen aus.

Besonders hoch sei die Zahl von Todesfällen mit 142 Personen unter Aussiedlern, sagte Caspers-Merk. Auch die rund zwei Millionen Kinder, die mit der Alkoholabhängigkeit eines Elternteils leben müssen, seien besonders gefährdet. Etwa 30 Prozent von ihnen würden selbst suchtkrank. Als durchaus erfolgreich sah Caspers-Merk die Arbeit der bisher 20 Drogenkonsumräume in Deutschland an.