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Fünf Punkte der Kritik

NEPAD/Aktionsplan für Afrika

Die entwicklungspolitische Organisation WEED hat den Afrika-Hilfsplan der G 8 heftig kritisiert. ngo-online dokumentiert die wichtigsten Kritikpunkte:

Kein Bruch mit Strukturanpassung: Die NEPAD-Initiative bleibt dem neoliberalen wirtschaftspolitischen Grundkonzept verhaftet, das die Strukturanpassungspakete der vergangenen zwei Jahrzehnte bestimmt und desaströse Effekte auf dem afrikanischen Kontinent hervorgebracht hat; NEPAD basiert nicht auf einer kritischen Überprüfung dieser Programme und korrigiert nicht die aktuellen Versäumnisse bei der Umsetzung der HIPC-Initiative und der Armutsstrategiepapiere (PRSP).

Entwicklungsruinen vorprogrammiert: NEPAD basiert auf einem kruden Wachstumsoptimismus. Unübersehbar ist die Tendenz, erneut auf ökologisch und sozial problematische Großprojekte und Kapitalprogramme zurückzugreifen. Doch Entwicklungsruinen haben den Armen schon in der Vergangenheit nicht genutzt - eine Lehre, die nur allzu schnell vergessen wird.

Partizipation mangelhaft: Obwohl NEPAD die zentrale Rolle der afrikanischen Bevölkerung für seine Umsetzung anerkennt, hat die Partizipation der afrikanischen Zivilgesellschaft bei der Konzipierung und Formulierung von NEPAD keine wesentliche Rolle gespielt. Die in NEPAD enthaltenen demokratischen Visionen werden letztlich durch die Notwendigkeit geleitet, funktionierende Marktstrukturen in den afrikanischen Ländern zu schaffen.

Geberorientierung: Auch wenn NEPAD auf seine afrikanischen Ursprünge verweist, folgt die Initiative im wesentlichen den Interessen und Zielen der Geberländer, insbesondere der G8. Sie will einem neuen Konsensus der internationalen Finanzinstitutionen und Geberländer gerecht werden. Dieser kann als "Washington Consensus Plus" bezeichnet werden, da er der neoliberalen Kernkonditionalität eine neue Selektivität der Hilfe und "Good Governance"-Konditionen hinzufügt.

Unterschätzung der internationalen Armutsfalle: NEPAD unterschätzt die externen Faktoren, die grundlegend für die afrikanische Entwicklungskrise sind. Der positive Bezug auf Institutionen und Strukturen wie die Weltbank, den IWF oder die WTO verkennt deren Beitrag zur internationalen Armutsfalle, der nur durch eine Reduzierung der Abhängigkeit der afrikanischen Ökonomien von einem an sich schon negativen Umfeld entronnen werden kann.

Der WEED ist eine Nichtregierungsorganisation für World Economy, Ecology & Development, auf deutsch: Weltwirtschaft, Ökologie & Entwicklung e.V.