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Algerien, Russland, Kolumbien, Balkan und Türkei am gefährlichsten

389 Journalisten in zehn Jahren getötet

In den Jahren von 1992 bis 2001 sind weltweit 389 Journalisten bei und wegen der Ausübung ihres Berufes getötet worden. Die überwiegende Mehrheit der getöteten Reporter, nämlich 298 oder 77 Prozent, wurden wegen ihrer Berichterstattung ermordet. Ein deutlich geringerer Teil, 62 Journalisten, starb im Zuge von Kampfhandlungen, in die sie bei ihrer Tätigkeit gerieten. Das geht aus einer aktuellen Studie des Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) hervor. Weiteres trauriges Detail der Analyse ist, dass die internationale Organisation nur 20 Fälle registriert hat, bei denen die Mörder oder die Auftraggeber der Morde auch zur Verantwortung gezogen wurden. In 94 Prozent aller Fälle hatte der Mord an Journalisten für die Täter also keinerlei Folgen.

"In vielen Ländern arbeiten Journalisten ohne Schutz durch den Gesetzgeber", sagte Ann Cooper, Geschäftsführerin von CPJ. "Aus diesem Grund werden sie ermordet." Die Aufgabe der Journalistenorganisation sei es, an die Opfer zu erinnern und Gerechtigkeit einzufordern. Das blutigste Jahr der vergangenen Dekade war 1994. Damals wurden 66 Journalisten vor allem in den Ländern Algerien, Ruanda und Bosnien getötet. 2001 starben 37 Reporter bei der Ausübung ihrer Tätigkeit, neun davon in Afghanistan. Die gefährlichsten Staaten und Gebiete für Journalisten waren in den letzten zehn Jahren Algerien, Russland, Kolumbien, der Balkan und die Türkei.

49 Todesopfer waren Radioreporter. Die Mehrheit von ihnen war für Lokalsender tätig, die kaum öffentliche Aufmerksamkeit über ihre Region hinaus haben. Elf der 49 getöteten Radioreporter arbeiteten in Kolumbien. 50 getötete Journalisten waren als Kameramänner oder Fotografen tätig. Sie wurden mehrheitlich bei Kampfhandlungen getötet, über die sie berichteten. Sie starben in Gebieten wie Somalia, Georgien, Bosnien und Russland.

Die vergleichende Studie des CPJ listet nur "bestätigte" Fälle auf. Wenn Zweifel an der Ursache und den Motiven eines Todesfalles bestehen, werden diese Opfer nicht angeführt. Auch Unfallopfer wurden nicht berücksichtigt, außer der "Unfall" (z.B. Flugzeugabsturz, Autounfall) ist eindeutig auf Kriegshandlungen zurückzuführen. Die Details der Studie sind auf der Homepage des CPJ erhältlich.