Ärzte warnen vor Gläsernem Patienten
Disease-Management-Programm der Bundesregierung
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hingegen warnte, das Disease-Management-Programm könne das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient zerstören. Zwar werde die Qualität der Versorgung verbessert, sagte der 2. Vorsitzende der Bundesvereinigung, Leonhard Hansen, im ARD-"Morgenmagazin". Jedoch setze mit diesen Behandlungsleitlinien für chronisch Kranke ein für Außenstehende kaum überschaubarer Datenfluss von Arzt zu Krankenkassen ein. Die Patienten müssten deshalb genau darüber aufgeklärt werden, welche Daten zu den Kassen weitergeben werden, forderte Hansen. Schmidt wies die Vorwürfe als "vorgeschoben" zurück. Die Ministerin verwies darauf, dass die Weitergabe der Daten freiwillig geschehe und die Patienten dafür unterschrieben.
Der Umgang mit entsprechenden Daten ist ein Streitpunkt zwischen Ärzten und Krankenkassen bei der Einführung der Programme. Die Ärzte warnen vor einem "gläsernen Patienten" und fürchten eine zu starke Kontrolle ihrer Arbeit durch die Krankenkassen.