Ein unbedachter Klick, schon lesen Fremde alles mit
Spyware macht PCs zu Verrätern
PC-Nutzern steht eine riesige Auswahl an Software zur Verfügung, die sich über Werbeeinblendungen finanziert. Ideal für die Honorierung des Anzeigenvermittlers ist es dann, wenn die Werbesoftware ihm gleich ihren Erfolg beim Anwender mitteilt. Ein seriöser Software-Hersteller informiert den Anwender im Voraus über das Geschäftsmodell. Doch immer mehr Reklameroboter kann man sich wie Computer-Viren "einfangen": Sie reisen im Gepäck kostenloser Downloads mit oder installieren sich direkt durch einen unbedachten Klick auf einer Website.
Nur lästig, aber eher harmlos ist es, wenn ein solches "Trojanisches Pferd" beim Surfen Umwege über Reklame-Webseiten einbaut. Doch es ist viel mehr möglich: Besonders tückische Programme lesen Tastatureingaben mit - Texte von E-Mails oder Passwörter fürs Homebanking - und plaudern diese Daten anschließend aus. "Zum Glück gibt es Hilfsmittel - ähnlich wie gegen Viren -, um dieser Gefahr vorzubeugen oder seinen Rechner von solchen Schädlingen wieder zu befreien", weiß c't-Redakteur Peter Schüler.
In den USA überwachen sogar zahlreiche Unternehmen ihre Mitarbeiter per Tastaturmitschnitt und regelmäßigen Screenshots, aufgenommen von extra dafür heimlich installierten Programmen. In Deutschland schiebt das Gesetz solchen Praktiken einen Riegel vor. Trotzdem sind auch hier Fälle bekannt geworden, wo Arbeitgeber ihren Mitarbeitern auf diese Art nachspioniert haben. "Dann hat man kaum technische Möglichkeiten, sich zu schützen", sagt c't-Experte Peter Schüler. "Bei so einem Verdacht hilft fast nur der Vorstoß über den Betriebsrat oder persönliche Intervention beim Arbeitgeber."