Fehler bei Störfallberechnungen für den Castor-Behälter
Plusminus enthüllt:
Das Risiko entsteht, wenn der Castor-Behälter vom LKW abgeladen wird. Dann muss er drei Meter über den Betonboden der Lagerhalle in Gorleben angehoben werden. Die Stoßdämpfer, die einen Fall abmildern könnten, werden vorher abmontiert. Einen Sturz vom Kran soll der Castor trotzdem unbeschadet überstehen. Dieses positive Ergebnis der "Störfallbetrachtung" kam nach Recherchen von [plusminus aber nur zustande, weil unter anderem Zahlen aus DIN-Normen falsch übernommen, Berechnungen falsch durchgeführt und Formeln aus der Fachliteratur falsch abgeschrieben wurden.
Experten der Universität Hannover haben im Auftrag von [plusminus einen möglichen Absturz des Castor-Behälters auf den Hallenboden in Gorleben neu berechnet. Ergebnis: Der Atommüllbehälter wird bis etwa 20 mal stärker belastet, als vom Betreiber des Lagers angegeben. Dafür ist der Castor-Behälter aber nicht ausgelegt. Wenn dieser Ernstfall eintritt, kann er Risse bekommen und Radioaktivität kann austreten. Das zuständige Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat plusminus gegenüber zugesagt, die Vorwürfe umgehend zu prüfen.
Sendetermin: Dienstag, 23.7.2002, 21:50 Uhr, ARD.