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Fahrradtour gegen AIDS

World Vision

Aids-Aufklärung muss nicht todernst sein. Ermutigt durch den großen Erfolg im vergangenen Jahr, hat die Hilfsorganisation World Vision wieder einen Fahrrad-Marathon durch das südliche Afrika organisiert. In zwei Wochen fällt in Mosambik der Startschuss für eine rund 5000 Kilometer lange Tour. Nicht eine Handvoll Spitzensportler, sondern Tausende Radfans aus vielen Ländern machen mit, um in Sachen Aids die Öffentlichkeit zu mobilisieren.

Innerhalb von knapp vier Wochen werden 9 Länder durchquert: Mosambik, Malawi, Simbabwe, Sambia, Demokratische Republik Kongo, Botswana, Südafrika, Swasiland und Lesotho. Einige Strecken werden den Fahrern viel abverlangen, weil die als Staffel organisierte Tour vor allem ländliche Gebiete erreichen soll. Das Wissen über Aids ist dort viel geringer als in den Städten.

Entlang der Route wird es Sportveranstaltungen, Theateraufführungen, Konzerte und andere Events mit Aids-Aktivisten und Betroffenen geben. Auch Schul- und Projektbesuche stehen auf dem Programm. Wer sich bisher von Aids nicht betroffen glaubte oder über Aids nicht reden wollte, werde dadurch angesprochen, hofft Robert Michel, der Organisator des Fahrrads-Marathons. Außerdem könnten sich auf diese Weise auch diejenigen informieren, die nicht lesen können, fügt er hinzu.

Medikamentenschmuggel aufgeflogen

Aids-Medikamente im Wert von mehreren Millionen Euro sind aus Afrika zurück auf den europäischen Markt geschmuggelt und in Deutschland und den Niederlanden verkauft worden. Dies bestätigte eine Sprecherin des betroffenen britischen Pharmakonzerns Glaxo Smith Kline am Freitagmorgen im Westdeutschen Rundfunk. Nach Erkenntnissen des Konzens handlt es sich um wurden Präparate im Gesamtwert von 18 Millionen Euro. Ein Sprecher der Bochumer Staatsanwaltschaft sagte, dass in diesem Fall ein Ermittlungsverfahren anhängig sei. Nähere Details wollte er allerdings nicht nennen. Nach Presseinformationen soll eine Essener Firma Drahtzieher dieses illegalen Handels sein.

Bei den Medikamenten handelt es sich um drei Therapeutika für die Langzeitbehandlung von HIV-Infizierten. Diese wurden in Afrika preiswerter verkauft als auf dem europäischen Markt, wie ein Sprecher des NRW-Gesundheitsministeriums sagte. Es handelt sich um die drei Präparate "Etivir", "Trezivir" und "Combi 4". Nach Einschätzung des Ministeriums bestehe aber keine Gesundheitsgefährdung, da die Qualität der Medikamente nach ersten Erkenntnissen nicht durch den Transport beeinträchtigt worden sei. Die Sprecherin des Pharmaunternehmens riet betroffenen Patienten allerdings, sich mit ihren Ärzten in Verbindung zu setzen. Die Firma vermutet, dass der illegale Handel seit Mai vergangenen Jahres stattgefunden hatte, wie die Sprecherin sagte. Aufgefallen war der Handel offenbar im Juli dieses Jahres belgischen Zöllnern.

Am 04-10-2002

Aids

Aids und Malaria verursachen Uganda Kosten von mehr als einer Mrd. Dollar pro Jahr. Die Hauptgründe für diese Ausgaben seien die direkten Behandlungskosten gepaart mit einem Verlust des Wohlstands als Ergebnis einer sinkenden Arbeitskraft. Dies erklärte der Präsident von Uganda Yoweri Museveni auf einer Konferenz der 14 Gesundheitsminister von Ost-, Zentral- und Südafrika. Im Vergleich mit den Erlösen, die Uganda durch Kaffee-Exporte erziele, sei der Verlust um einiges höher. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Ugandas betrage lediglich sechs Mrd. Dollar pro Jahr. Dies habe unteranderem zur Folge, dass Uganda lediglich zwölf Prozent des BIP für Gesundheitsservices zur Verfügung zu stellen könne. Laut Angaben der Uganda Aids Commission sind rund 9,5 Prozent – 1,9 Mio. Menschen - der erwachsenen Bevölkerung HIV-positiv.

Seit der ersten Aids-Diagnose in Uganda 1982 sind rund 900.000 Menschen an den Folgen der Krankheit gestorben. Gleichzeitig hat die Aids-Epidemie die Lebenserwartung von 48 Jahren 1990 auf 38 Jahre im Jahr 1997 gesenkt. "Uganda verliert in etwa 702 Mio. Dollar durch die Aids-Epidemie und 348 Mio. Dollar durch Malaria", erklärte Museveni.

2001 wurde im Zuge der so genannten "Abuja Declaration" beschlossen, 15 Prozent des BIP für den Gesundheitsbereich, insbesondere für die Behandlung von HIV/Aids, Malaria und Tuberkulose aufzuwenden. Andere Staaten in dieser Region könnten noch weniger in den Gesundheitssektor stecken, der Anteil am BIP betrage mitunter weniger als sieben Prozent, berichtet die Online-Ausgabe der ugandischen Tageszeitung The New Vision.

Am 19-11-2002

Durex-Studie

65 Prozent der Weltbevölkerung sind überzeugt, dass HIV/Aids ein ernsthaftes Problem im eigenen Land darstellt. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Durex-Studie hervor. An der Spitze lägen hier Frankreich und Indien. Jeweils 91 Prozent der Bevölkerung sähen HIV/Aids als gravierendes Problem in ihrem Land berichtet Elmar A. Joura von der Abteilung für Gynäkologie der Universitäts-Frauenklinik am Wiener AKH. Auch 56 Prozent der Deutschen hielten HIV/Aids in ihrem Land für ein ernstzunehmendes Thema. "Was die Aids-Aufklärung betrifft, sieht die Mehrheit der Weltbevölkerung die Verantwortung bei jedem selbst, die Ausbreitung von HIV/Aids zu verhindern. 45 Prozent der Deutschen plädierten für die Schulen als Vorreiter in Sachen HIV/Aids-Aufklärung, gleichzeitig wünschten sich auch 24 Prozent gezielte Infos über die Medien.

Auf die Frage, ob Sex mit einem Partner, der ein Kondom verweigert, ein Thema ist, antwortet rund ein Drittel der Teilnehmer mit Ja. Die Unterschiede zwischen Mann und Frau sind groß: Knapp 40 Prozent der Männer könnten sich vorstellen mit einer Frau zu schlafen, wenn diese die Benutzung eines Kondoms verweigert. Bei den Frauen würden 18 Prozent ohne Schutz mit dem Partner intim werden.

Weltweit ist das Kondom die beliebteste Verhütungsmethode. Rund 65 Prozent der Jugendlichen weltweit erklären es zu ihrem Favoriten. In Österreich und Deutschland verhütet rund die Hälfte der Befragten mit Kondom. Dennoch hatten weltweit rund 40 Prozent der Befragten im vergangenen Jahr ungeschützten Sex mit einem neuen Partner. Insgesamt erfasste die Studie rund 50.000 Jugendliche aus 22 Ländern. Das Durchschnittsalter der Befragten lag bei 23 Jahren, sagte Katja Abele, Product Managerin von SSl Healthcare Österreich.

Am 26-11-2002

Gesundheitsvorsorge

Hepatitis B spiele im Bewusstsein der Öffentlichkeit keine Rolle. Dabei ist die Lebererkrankung hundertmal ansteckender als AIDS. Im Gegensatz zu AIDS aber gibt es gegen Hepatitis B eine vorbeugende Schutzimpfung. "Auf das Konto der Hepatitis B gehen in Deutschland jedes Jahr 1.500 Tote, doppelt so viele wie an AIDS sterben", so Claus Niederau, Professor für Gastroenterologie am St. Josef-Hospital in Oberhausen.

Das größte Risiko für eine Ansteckung sei - ähnlich wie bei AIDS - sexueller Kontakt. Denn das Virus wird über Blut und Körperflüssigkeiten wie Sperma, Vaginalsekret oder Speichel übertragen. Junge Menschen zwischen 14 und 25 Jahren gehören hier zur Hauptrisikogruppe.

"Im Gegensatz zu AIDS wird die Hepatitis B kaum wahrgenommen", so Niederau. Dabei zerstören die Hepatitis B-Viren Leberzellen, es kann zu Leberschrumpfung, Leberkrebs und Tod kommen. Einzig eine Impfung bietet einen wirksamen vorbeugenden Schutz. Die Schutzimpfung wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut allen Säuglingen, Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahre empfohlen und von den Krankenkassen bezahlt.

Am 15-01-2003

HIV

Der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline wird die Preise für Aids-Medikamente in Entwicklungsländern halbieren. Der Preis für die bekannteste Aids-Therapie, das Kombi-Medikament Combivir, soll nach eigenen Angaben um 47 Prozent reduziert werden. Damit sei es zu einem ähnlichen Preis wie einige Aids-Generika erhältlich. Von der Preisreduktion betroffen sind 63 Entwicklungsländer, darunter alle Länder südlich der Sahara.

Laut Angaben der New York Times verkaufte der Pharmakonzern im Jahr 2002 rund sechs Millionen Tabletten der Arznei. Im Jahr davor waren es noch zwei Millionen. Dem Unternehmen zufolge wurde die Preissenkung durch Verbesserungen in der Herstellung und Abkommen, die mit Lieferanten der Rohmaterialien getroffen wurden, möglich. Der Pharmakonzern werde auch die Preise für seine anderen Medikamente zur HIV/Aids-Behandlung senken, heißt es weiter.

In den letzten Jahren wurde der Druck auf Pharmakonzerne, die Aids-Medikamenten-Preise in Entwicklungsländern zu senken, zunehmend größer. GlaxoSmithKline wurde insbesondere aufgrund seines Löwenanteils am Markt kritisiert. Im September 2002 erfolgte die erste Reaktion: Die Preise für Aids-Medikamente in Entwicklungsländern wurden um ein Drittel reduziert.

Am 28-04-2003

Mehr Aids und ungewollte Schwangerschaften

Eine entwicklungspolitische Richtlinie der USA bewirkt, dass Tausende Menschen in Entwicklungsländern keinen Zugang zu Familienplanung und Gesundheitsversorgung mehr haben. Vor allem arme Frauen sind von den Auswirkungen der so genannten "Global Gag Rule" der US-Regierung unter George W. Bush betroffen, die den Einsatz der staatlichen Mittel der US-Entwicklungshilfe regelt. Dies geht aus einem neuen Bericht von Population Action International hervor, auf den die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung am Dienstag hinwies.

Die "Global Gag Rule" legt fest, dass Familienplanungsorganisationen keine Unterstützung aus Mitteln der US-Entwicklungshilfe erhalten dürfen, wenn sie Abtreibungen durchführen oder zu dem Thema beraten. Diese Regelung trifft jedoch insbesondere Familienplanungsorganisationen in Entwicklungsländern, die bislang mit den Mitteln der US-Regierung die Versorgung der Bevölkerung mit Familienplanung und andere Gesundheitsleistungen finanziert haben.

"In der Konsequenz bedeutet diese Richtlinie, dass mehr Frauen ungewollt schwanger werden, es zu mehr Abtreibungen kommt und sich mehr Menschen mit HIV/Aids infizieren", kritisiert auch die stellvertretende DSW-Geschäftsführerin Renate Bähr.

Der Bericht Access Denied: U.S. Restriction on International Family Planning hat erstmals die weitreichenden Folgen dieser Politik in Ländern wie Äthiopien, Kenia, Rumänien und Sambia untersucht. In Kenia etwa mussten dem Bericht zufolge drei Familienplanungszentren schließen, weil sie nicht mehr gefördert wurden. Allein in Mathare, einem Slumgebiet in Nairobi, leben seit der Schließung eines dieser Zentren rund 300.000 Menschen ohne Gesundheitsversorgung.

Am 30-09-2003

HIV/Aids

Nachdem die Kommission Somatische Gentherapie ihre Zustimmung zur Durchführung des ersten HIV-Schutzimpfstofftests in Deutschland gegeben hat, wird Ende Februar die erste HIV-Impfstoffstudie an den Universitätsklinika in Hamburg und Bonn beginnen. In Zusammenarbeit mit dem Robert Koch-Institut und der International AIDS Vaccine Initiative (IAVI), die sich für die Forschung und Entwicklung von Impfstoffen gegen AIDS einsetzt, begleitet die Deutsche AIDS-Stiftung die ersten HIV-Impfstofftests in Deutschland.

Gemeinsam mit deutschen Forschern aus dem AIDS-Impfstoffbereich fordert die Deutsche AIDS-Stiftung Bundesmittel in Höhe von DM 350 Mio zur Beschleunigung der Entwicklung wirksamer und sicherer AIDS-Impfstoffe (Berliner Appell ). Bis 2007 soll so eine technologische Plattform für AIDS-Impfstoffentwicklung in Deutschland aufgebaut werden.

Die Chiron Corporation hat im Januar 2004 in den USA einen Versuch an Menschen begonnen mit einem Paar neuer AIDS-Impfstoff-Kandidaten, in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk für Impfstoffversuche (HIV Vaccine Trials Network - HVTN). Die Studie wird finaziert vom US Institut für Allergien und Infektionskrankheiten. Die erprobten Impfstoffe sollen nicht infizierte Personen vor einer Ansteckung mit HIV und dem Ausbruch von AIDS schützen.

Am 12-02-2004

Internationaler Frauentag

Den Großmüttern von Aids-Waisen in Afrika widmet die Deutsche Welthungerhilfe den diesjährigen Weltfrauentag. Derzeit gibt es 11 Millionen Aids-Waisen in Afrika; bis 2010 werden 20 Millionen Kinder ihre Eltern oder einen Elternteil verloren haben. Damit sind Großmütter häufig die letzte Rettung vor Obdachlosigkeit; sie bilden das soziale Sicherungsnetz für Tausende von Kindern. Allein in Südafrika werden schätzungsweise 500.000 Aids-Waisen von ihren Großmüttern versorgt. Für diese Frauen ist die Betreuung ihrer Enkelkinder nicht nur eine physische, sondern auch eine immense psychische Belastung: Viele von ihnen trauern noch um ihre verstorbenen Kinder. Zudem ist ein Teil der Aids-Waisen selbst HIV-positiv. Für die Großmütter entwickelt sich ihre Versorgung oft zu einer finanziellen Katastrophe, zumal sie bereits erhebliche Summen für die Behandlung und Beerdigung ihrer Kinder ausgegeben haben.

Die Deutsche Welthungerhilfe unterstützt diese Großmütter im südlichen Afrika mit einem speziellen Aids-Programm. Hilfe erhalten Einzelpersonen wie auch Gruppen, in denen sich Großmütter und ältere Frauen zusammengeschlossen haben: Sie kümmern sich um Kinder, die ihre Eltern und weitere Familienangehörige durch die Pandemie verloren haben.

Am 08-03-2004

AIDS

Neue Richtlinien der Centers for Disease Control and Prevention in Amerika legen fest, dass Menschen, die durch Vergewaltigung, Drogenkonsum oder ungeschützten Sex mit dem Aidsvirus in Kontakt kamen, antiretrovirale Medikamente erhalten sollen. Diese Medikamente können innerhalb von 72 Stunden nach dem Kontakt eine Infektion verhindern. Diese Richtlinien bedeuten laut BBC einen grundlegenden Richtungswechsel in der Haltung der amerikanischen Regierung. Empfehlungen aus dem Jahr 1996 legten fest, dass nur medizinisches Personal antiretrovirale Medikamente erhält, das mit dem Virus in Kontakt gekommen ist.

Amerikanische Ärzte hatten die frühere Empfehlung heftig kritisiert und argumentiert, dass es aberwitzig sei, dass die amerikanische Regierung eine entsprechende Behandlung von Vergewaltigungsopfern nicht erlaube. Diese Form der Behandlung ist in mehreren anderen Ländern zugelassen. Versuche mit Tieren und Tests mit Vergewaltigungsopfern haben gezeigt, dass die Einnahme einer Kombination von Medikamenten kurz nach dem Kontakt mit dem Virus eine Infektion verhindert. Ein Sprecher der Centers for Disease Control and Prevention erklärte, dass die Schwere der HIV Epidemie in Amerika es erforderlich mache, dass alle Anstrengungen zur Verringerung der Übertragungsrate unternommen würden.

In Amerika werden jährlich 40.000 neue Erkrankungen gemeldet. Die Regierung wird keine Mittel für die Verabreichung der Medikamente während der 28 Tage dauernden Behandlung zur Verfügung stellen.

Am 24-01-2005

Aids bleibt tödlich

In Deutschland steigt die Zahl der HIV-Neuinfektionen an. Im Jahr 2004 betrug die Zahl der Neuerkrankungen 1928, 2002 hatte es 1735 Erstdiagnosen gegeben. Besonders beunruhigend sei "der starke Anstieg der Sexualkrankheiten, die die HIV-Infektion begünstigen", sagte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) bei der Vorstellung des Berichts zur HIV/Aids-Bekämpfung der Bundesregierung, der am Mittwoch vom Kabinett beschlossen wurde. So habe es allein bei der Krankheit Syphilis einen Anstieg von 14 Prozent im vergangenen Jahr gegeben.

Schmidt warnte davor, dass Aids zunehmend nicht mehr als lebensbedrohliches Risiko wahr genommen werde. So gehe die Zahl der Kondombenutzer Umfragen zufolge zurück. Die Bundesregierung werde deshalb ihre Bemühungen im Bereich Aufklärung noch stärker auf Zielgruppen wie junge Migranten konzentrieren. Auch soll die Ausbreitung der Seuche stärker dokumentiert werden.

Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) wies darauf hin, dass jährlich weltweit drei Millionen Menschen an HIV/Aids sterben und 40 Millionen infiziert sind. Die Bundesregierung stelle für die Bekämpfung der Krankheit jährlich rund 300 Millionen Euro zur Verfügung.

Am 13. Jul. 2005