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Agrarsubventionen unter Beschuss

Johannesburg-Gipfel

Die Agrarsubventionen der Industrieländer standen am Dienstag beim Johannesburger Welt-Gipfel im Feuer der Kritik. Vertreter von Entwicklungsländern warfen den reichen Ländern vor, sie würden ihren Bauern sechsmal so viel an Subventionen zahlen, wie sie ärmeren Staaten an Entwicklungshilfe zukommen ließen. Täglich erhielten die Bauern in den reichen Ländern eine Milliarde Dollar Agrarsubventionen, hieß es.

Pedro Sanchez, Vertreter der Vereinten Nationen, der dort eine Arbeitsgruppe für Hungerbekämfpungsfragen leitet, schlug vor, Hungerbekämpfungsmaßnahmen über eine Reduzierung der 350 Milliarden US-Dollar an Agrarsubventionen in entwickelten Ländern zu finanzieren. Dazu gehören auch Programme zur notwendigen Wiedererlangung der Bodenfruchtbarkeit.

Er stieß damit auf Zustimmung bei Entwicklungsorganisationen. "Der Kampf gegen Hunger und Armut im ländlichen Raum kommt nicht von selbst; zusätzliche Mittel müssen bereitgestellt werden", sagte Marita Wiggerthale, Referentin bei Germanwatch. Fortschritte in diesem Bereich könnten nur erzielt werden, wenn die Industriestaaten ihren Protektionismus im Agrarbereich insgesamt abbauen würden.

Germanwatsch, EED, Brot für die Welt und Misereor fordern, dass die benötigten Mittel aus einer Umverteilung der Agrarsubventionen auf der Welt mobilisiert werden. Bei den derzeit laufenden Agrarverhandlungen der Welthandelsorganisation WTO wird der weitere Abbau der handelsverzerrenden Agarsubventionen diskutiert. Die Mittel, die hier frei werden, sollen nach Ansicht der Organisationen wenigstens teilweise für die genannten Ziele eingesetzt werden.