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Terroranschlag - Die Angst, die Folgen und ...

Hilfe nach den Terroranschlägen - DRK bietet 2.000 Blutspenden für die USA an

Die Blutspendedienste des Deutschen Roten Kreuzes sind nach eigenen Angaben darauf vorbereitet, sofort bis zu 2.000 Blutkonserven in die USA zu liefern. "Die Bereitstellung ist kein Problem. Unklar ist bislang, wie die Konserven in die USA geliefert werden sollen, da es keine Zivilflüge mehr gibt", sagte der Pressereferent des nordrhein-westfälischen Blutspendedienstes des DRK, Heinz Kapschak, am Mittwoch in Münster.

Bislang seien allerdings noch keine Konserven angefordert werden. Falls das doch geschehen sollte, sei ein Einsatz von Militärmaschinen zum Transport denkbar. Zu Sonderblutspendeaktionen seien die deutschen DRK-Verbände nicht in der Lage. Die regulären Blutspendeaktionen fänden nach wie vor statt.

Am 12-09-2001

Nach den Terroranschlägen in den USA

Die Westdeutsche Landesbank (WestLB) warnt vor einer möglichen Weltwirtschaftskrise wegen der Terroranschläge vom Dienstag in den USA. Wenn der Rohölpreis nach dem erfolgten "panikartigen" Preisausschlag nachhaltig über 30 US-Dollar verharre, nehme das Risiko einer weltweiten Rezession "ohne Zweifel erheblich zu", teilte die Bank am Mittwoch in Düsseldorf mit. In einem solchen Fall gehe erneut viel Kaufkraft der Haushalte verloren. Eine weitere Belastung für die "ohnehin labile" Weltwirtschaft droht nach Einschätzung der WestLB mit einer möglichen Verschärfung der Krise an den Aktienmärkten. Je länger die Talfahrt anhalte und je tiefer sie werde, desto mehr Vermögen gehe verloren und führe damit zu weiteren Einschränkungen der Privatausgaben vor allem in den USA. Wenn diese letzte Stütze der US-Konjunktur aber wegbreche, ziehe das die gesamte Weltwirtschaft in den Abwärtsstrudel.

Das Bundesfinanzministerium (BMF) schließt gravierende Auswirkungen der Terroranschläge in den USA auf die Weltwirtschaft nicht aus. "In jedem Fall ist mit Gefährdungen zu rechnen", sagte die Parlamentarische Staatssekretärin, Barbara Hendricks, am Mittwoch in Berlin der Wirtschaftsnachrichtenagentur vwd. Erste Auswirkungen hätten sich ja am Dienstag bereits an den Börsen und in den steigenden Ölpreisen gezeigt. Steigende Energiepreise hätten naturgemäß Auswirkungen auf die Wirtschaft insgesamt.

Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) äußerte sich zurückhaltender. Man wolle derzeit keine Aussagen zu Auswirkungen der Terroranschläge machen. Man wisse noch zu wenig und warte auf weitere Fakten, sagte ein Sprecher am Mittwoch auf Anfrage. An Spekulationen über die Auswirkungen wolle man sich deswegen nicht beteiligen.

Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) rechnet nach den Anschlägen in Amerika nicht mit einer Weltwirtschaftskrise. "Nach den Erklärungen der OPEC, den Ölpreis zwischen 22 und 27 Dollar zu stabilisieren und der aktuellen Entwicklung des Ölpreises besteht die Hoffnung, dass die konjunkturelle Entwicklung keinen Schock erhalten wird", sagte Eichel am Mittwoch in Berlin nach einer Sondersitzung des Bundestags zu den Anschlägen in den USA. Möglichen Reaktionen wie einer Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) erteilte der Finanzminister eine Absage. "Es ist ein furchtbares Ereignis, aber gerade deswegen dürfen wir nicht einer kleineren oder größeren Gruppe von Verrückten, die der Zivilisation den Krieg erklärt, erlauben, unsere Handlungen zu bestimmen," betonte Eichel. Er betonte, die US-Partner unterstützten ausdrücklich, dass die europäischen Börsen den Handel ohne US-Papiere wieder eröffnet hätten.

Bundesbankpräsident Ernst Welteke bezeichnete es als Aufgabe der Zentralbanken, gemeinsam für die Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit der Weltfinanzmärkte zu sorgen. "Ich kann heute Morgen bestätigen, dass die Geld- und Finanzmärkte sowie alle Abwicklungs- und Zahlungsverkehrssysteme reibungslos funktionieren", sagte er in Frankfurt am Main. Zugleich bekräftigte er die "Bereitschaft des Eurosystems und der Deutschen Bundesbank", das Funktionieren der Märkte zu unterstützen und nötigenfalls die erforderliche Liquidität bereitzustellen.

Am 12-09-2001

Nach den Terroranschlägen in den USA

Deutsche Spitzenpolitiker rufen aus Solidarität mit den Amerikanern zu einer Kundgebung am Freitag in Berlin auf. CDU-Chefin Angela Merkel sagte am Mittwoch in Berlin, diesem Vorschlag hätten alle Fraktionen und Parteien zugestimmt. Geplant seien Ansprachen des Bundespräsidenten und des US-Botschafters. Merkel fügte hinzu, sie erhoffe sich "eine machtvolle Demonstration" Deutschlands mit den Vereinigten Staaten. Die CDU-Vorsitzende sagte: "Amerika hat uns in schweren Stunden geholfen." Jetzt sei es an der Bundesrepublik, jedwede Unterstützung anzubieten.

Die Muslime in Deutschland verurteilen die Anschlagserie in den USA als Angriff gegen Amerika und die gesamte zivilisierte Welt. Der Vorsitzende des Islamrates, Hasan Özdogan, sagte am Mittwoch in Bonn, das mörderische Vorgehen der Drahtzieher der Anschläge sei unvereinbar mit religiösen Grundsätzen. Er fügte hinzu: "Terror hat keine Religion." Der Islam, der im Wortsinne Frieden bedeute, biete Terroristen keine Heimat.

Özdogan rief die Medien auf, sich um eine objektive und differenzierte Darstellung der Geschehnisse zu bemühen und keine "pauschalen Vorverurteilungen und Schuldzuweisungen" vorzunehmen. Der Islamrat erklärte sich "solidarisch mit dem amerikanischen Volk". Als Zeichen dieser Solidarität werde es unter den Muslimen auch Beileidsbekundungen in Form von Gebeten geben.

Am 12-09-2001

Washington/New York

Die USA wurden gestern von spektakulären Terroranschlägen erschüttert. In das World Trade Center in New York rasten im Abstand von 18 Minuten zwei Flugzeuge. Mehrere Stockwerke beider Türme standen danach in Flammen. Beide Türme stürzten in sich zusammen. Auch in das Pentagon in Washington raste ein Flugzeug. Im US-Außenministerium brach ebenfalls ein Großfeuer aus. Das Weiße Haus wurde evakuiert.

Über die Zahl der Opfer lagen zunächst keine genauen Informationen vor. Nach CNN-Angaben ist mit mindestens 1.000 Verletzten zu rechnen. US-Präsident George W. Bush sprach in einer ersten Stellungnahme von einer "nationalen Tragödie". Er betonte, es handele sich offenkundig um einen terroristischen Anschlag.

Das Auswärtige Amt in Berlin konnte zunächst nicht sagen, ob Deutsche betroffen seien. Auch für die deutschen Sicherheitsbehörden galt am Nachmittag höchste Alarmstufe. Es wurde ein Krisenstab eingerichtet, wie ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte. Sicherheitsmaßnahmen würden eingeleitet. Vorrangiges Ziel sei der Schutz amerikanischer und deutscher Einrichtungen.

Der Anschlag auf das World Trade Center ließ auch die Finanzmärkte erzittern. Der Deutsche Aktienindex (DAX) brach unmittelbar danach um über 200 Zähler ein.

Das World Trade Center galt mit seinen 110 Stockwerken hohen Zwillingstürmen als eines der Wahrzeichen New Yorks. Mit 419,7 Metern war es das höchste Gebäude der Stadt und eines der höchsten der Welt. Im Center waren unter anderem internationale Handelsorganisationen, Banken, Versicherungen und andere Unternehmen sowie ein Hotel untergebracht.

Am 12-09-2001

Opfer

Die Zahl der vermissten Deutschen nach den Terroranschlägen in den USA ist weiter gesunken. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes konnte bis zum Montagnachmittag zu 178 Vermissten in New York noch kein Kontakt hergestellt werden. Am Freitag lag die Zahl noch bei 600 und am Montagmittag bei 205 Personen. Die aktuelle Zahl sei aber weiterhin noch nicht belastbar, betonte eine Außenamtssprecherin. Man gehe davon aus, dass sich die Vermisstenzahl weiter reduzieren werde.

Außenamtssprecher Andreas Michaelis sagte zuvor, mit genaueren Zahlen werde noch im Laufe der Woche gerechnet. Es werde aber außerordentlich schwer, wenn nicht gar unmöglich sein, alle Opfer der Katastrophe zu identifizieren.

Am 17-09-2001

Flugversicherungen

Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig (SPD) kritisiert das Verhalten von Versicherungsunternehmen, die nach den Anschlägen in den USA bestehende Verträge mit Fluggesellschaften innerhalb einer Woche gekündigt hatten. "Wäre der Bund hier nicht mit der Staatsgarantie eingesprungen, wäre in der vergangenen Woche in Deutschland keine Maschine mehr gestartet", sagte Bodewig der "Passauer Neuen Presse" vom Mittwoch.

Der Verkehrsminister betonte, er habe "überhaupt kein Verständnis für Versicherungen, die jahrelang hervorragende Gewinne verzeichneten und jetzt beim ersten wirklichen Versicherungsfall mit einem außerordentlichen Kündigungsrecht einen Versicherungsschutz von lediglich 50 Millionen Mark angeboten haben". Das reiche nicht aus und sei "völlig inakzeptabel", bemängelte Bodewig. Er hoffe, "dass Fluglinien und Versicherungen die vier Wochen, in denen der Staat die Haftungsgarantie gibt, nutzen werden, um den

Versicherungsschutz wieder herzustellen". Zum Thema Flugsicherheit sagte Bodewig, alle Flughäfen weltweit müssten nun auf ihre Sicherheitsstandards überprüft werden. Als Vorbild nannte der SPD-Politiker Deutschland: "Das Sicherheitsniveau, das wir hier in Deutschland bereits haben, muss weltweit erreicht werden".

Am 03-10-2001

Kein Schutz vor Terroranschlägen

Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) wirft den Betreibern von Kernkraftwerken und Aufsichtsbehörden "eklatante Mängel im Sicherheitsverständnis" vor. Die technisch ausgereiftesten Atomkraftwerke nützten nichts, "wenn diejenigen, die sie bedienen, schlampig arbeiten und sich über die Bedienvorschriften hinwegsetzen", sagte Trittin der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung". Es sei "nicht hinnehmbar", dass sich weder Gutachter noch die Länder-Atomaufsicht an dieser Praxis stoßen. Nach dem geltenden Atomgesetz müßten die Betriebsgenehmigungen eigentlich entzogen werden, wenn die Betreiber sich als "unzuverlässig" erweisen.

Für Trittin haben die Terroranschläge vom 11. September zudem auf "fatale Weise" die Richtigkeit des Ausstiegs aus der Atomenergie unterstrichen. Studien im Auftrag seines Ministeriums hätten ergeben, dass kein einziges deutsches Atomkraftwerk einen Flugzeugangriff überstehen würde. "Selbst wenn die Betonkuppel nicht zerschlagen würde, ist die Frage, ob die Reaktoren hinterher noch beherrschbar wären, das heißt, ob eine Kernschmelze verhindert werden kann", sagte Trittin. Trete eine Kernschmelze ein, gebe es den Super-GAU. "Das läge jenseits von Tschernobyl", betonte der Umweltminister.

Am 04-11-2001

Ein Jahr nach den Terroranschlägen

Ein Jahr nach den Terroranschlägen in den USA ist Fliegen ist nach Ansicht der Pilotenvereinigung Cockpit sicherer geworden. Ein Fall wie der 11.9. könne heute "nicht mehr so ohne weiteres passieren", sagte Cockpit-Sprecher Georg Fongern am Mittwoch im Deutschlandfunk. Als Grund nannte er die verschärften Sicherheitsvorkehrungen wie stärkere Gepäckkontrollen und den Einsatz von bewaffneten Sky Marshals in den Flugzeugen, aber auch die größere Wachsamkeit von Passagieren.

Ein "Reizthema" sei noch immer die mangelhafte Kontrolle des Flughafenpersonals, sagte Fongern weiter. Während Piloten und ihr Gepäck überprüft würden, könnten Reinigungskräfte und Mechaniker die sensiblen Bereiche des Flughafens durch bloßes Vorzeigen eines Ausweises betreten. Sie bräuchten letztlich nur "mit irgendeinem Papier zu wedeln", so Fongern.

Am 11-09-2002

Geheimbericht

Seit fast einem Jahr liegen dem Bundesumweltminister und seinen Länderkollegen die Berichte: "Schutz der deutschen Kernkraftwerke vor dem Hintergrund der terroristischen Anschläge in den USA vom 11. September 2001" sowie "Schadensszenarien und erwartete Ergebnisse für einzelne Anlagen in Deutschland" vor. Sie werden geheim gehalten, um angeblich Terroristen keine Hinweise zu geben. Man müsse allerdings annehmen, daß das wahre Geheimhaltungsmotiv sei, dass man der Bevölkerung nicht die Wahrheit über die ungeheuren Gefahren sagen will, vermutet die Energiewende atomkraftfreies Schwaben e.V. Denn nach den Aussagen dieses Geheimberichts sind einige deutsche AKWs bei Terroranschlägen extrem gefährlich.

Nachdem seit dem 11.9.2001 viel Zeit vergangen ist, die Zuständigkeit nur zwischen Länderministern und Bundesminister skandalös verantwortungslos hin und her geschoben wurde, will die Initiative das Kartell des Schweigens aufbrechen und der Bevölkerung sagen, was allen droht.

Das AKW Isar 1 aus dem Jahr 1977 könne schon durch den Absturz einer beliebigen Passagiermaschine aufgerissen werden. Beim großflächigen Versagen des Sicherheitsbehälters müßten dann nach früheren Angaben (Radionuklidfreisetzung bei verschiedenen Unfallabläufen nach Deutsche Risikostudie Kernkraftwerke, Phase B, 1990) wohl Landkreise und Städte in mehr als 1.000 Quadratkilometern evakuiert werden.

Das AKW Gundremmingen mit den beiden aus dem Jahre 1984 stammenden Blöcken B und C soll sicherer sein. Viele Anschlagsszenarien wurden "durchgespielt". Laut Geheimbericht würde nur der Lastfall AVN zur Katastrophe führen. AVN bedeutet, daß ein Jumbojet oder ein vergleichbarer Airbus mit mehr als 630 km/h einen Reaktor träfe.

Die Initiative fordert: "Herr Trittin, Herr Schnappauf, Herr Müller handeln sie endlich! Die Atomkraftwerke in unserer Nachbarschaft sind Technikminen, deren Zündung durch Terroristen zu unglaublichen Verseuchungen vieler Landkreise und Städte führen würden."

Am 17-12-2003

Gericht will Geheimunterlagen sehen

In der gerichtlichen Auseinandersetzung um den Schutz der Bürger in Nordschwaben hat der Bayerische Verwaltungsgerichtshof jetzt zwei Entscheidungen getroffen: Einerseits wurde die Klage gegen den Sofortvollzug abgewiesen, weil das Gericht meint, daß der Rechtsschutz der Bürger allein durch das gerichtliche Hauptverfahren gewährleistet würde. Andrerseits besteht im Hauptverfahren das Gericht darauf, daß das Bundesamt für Strahlenschutz die bisher geheim gehaltenen Unterlagen vorlegt, in denen angeblich bewiesen wird, daß die Zwischenlager auch terroristischen Angriffen standhalten können.

Dementsprechend hat das Gericht sowohl die für den 19.11. anberaumte mündliche Verhandlung zur Klage gegen das Zwischenlager Ohu bei Landshut als auch die für den 3. Dezember geplante Sitzung zur Klage der sieben Nachbarn gegen das Zwischenlager Gundremmingen abgesagt und in den April 05 verschoben.

Das oberste Bayerische Verwaltungsgericht ist beeindruckt von der Tiefe der vorgetragenen Argumente in allen drei Verfahren (Grafenrheinfeld, Ohu, Gundremmingen). Es hält die Gefahr, daß gerade durch Terroranschläge große Mengen Radioaktivität aus den Castoren frei gesetzt werden kann, nicht durch die Genehmigungsbehörde für ausgeräumt.

Die Bürgerinitiative FORUM gemeinsam gegen das Zwischenlager und für eine verantwortbare Energiepolitik will deswegen in den kommenden Monaten noch mal neue Mitglieder und Spenden werben, um noch weitere Gutachten gerade zur Terrorgefährdung der Atomanlagen ausarbeiten lassen zu können.

Am 18-11-2004

Erschütterung

Bei mehreren Explosionen in der Londoner U-Bahn und in einem Linienbus sind am heutigen Donnerstag mindestens 33 Menschen ums Leben gekommen und mehrere hundert verletzt worden. Der Anschlag löste in Paris, Washington und Berlin verstärkte Sicherheitsvorkehrungen aus. In einem Internetforum tauchte ein Bekennerschreiben des islamischen Terrornetzes El Kaida auf. Darin hieß es, die Anschläge sollten die "Kreuzfahrerregierung" Großbritanniens wegen ihres Truppeneinsatzes in Afghanistan und im Irak treffen. Die Echtheit des Schreibens wird noch geprüft.

Die Explosionen fanden zwischen 9.49 und 10.41 Ortszeit statt. Betroffen waren die U-Bahn-Stationen Liverpool Street, Edgewater, Kings Cross, Old Street und Russel Square statt, die allesamt im Nordosten bzw. Osten der britischen Hauptstadt liegen. Um 11.14 kam es zu einer Explosion in einem Linienbus nahe Aldgate im Osten der Stadt.

Der britische Premierminister Tony Blair reiste vom G8-Gipfel nach London, während die übrigen Staats- und Regierungschefs die Beratungen fortsetzten. Der Terroranschlag wird nach Einschätzung einiger Kommentatoren einerseits die anderen Themen des Gipfels in den Hintergrund drängen, andererseits könnte das Entsetzen über das Ergebnis auch dazu führen, dass sich die divergierenden Positionen der Gipfelteilnehmer annähern.

Derweil wurde in Paris Alarmstufe Rot ausgelöst. Verstärkte Sicherheitsvorkehrungen wurden auch aus Washington und Berlin gemeldet. Bundeskanzler Schröder sagte zu den Bombenanschlägen "Mit größter Betroffenheit habe ich von der Serie perfider Anschläge in London erfahren. Mein tiefes Mitgefühl gilt den Betroffenen, deren Angehörigen, Premierminister Tony Blair und dem gesamten britischen Volk." Bundesaußenminister Joschka Fischer sagte: "Unsere Gedanken sind in dieser schweren Stunde vor allen Dingen bei den Opfern und ihren Angehörigen und den vielen Menschen, die jetzt noch um ihre Kinder, Partner, Familie, Angehörige oder Freunde bangen müssen sowie bei den zahlreichen Verletzten." Der Bundesaußenminister versicherte Großbritannien Deutschlands "unerschütterlicher Solidarität".

Joschka Fischer betonte, der Terrorismus dürfe und werde sich nicht durchsetzen. Das Auswärtige Amt und die deutsche Botschaft in London stünden in engem Kontakt mit den britischen Behörden. Der Bundeskanzler sagte weiter, die koordinierte und heimtückische Aktion ziele auch auf den zur gleichen Zeit in Gleneagles stattfindenden Weltwirtschaftsgipfel der G 8. Es zeuge von der besonderen Menschenverachtung der Attentäter, wenn der Versuch unternommen werde, ein Gipfeltreffen zu unterminieren, dessen ureigenste Ziele die Überwindung von Hunger und Armut in Afrika seien und der sich zudem das Ziel gesetzt hat, den weltweiten Klimaschutz nachhaltig zu verbessern.

Angesichts der überragenden Bedeutung dieser Themen begrüßte Schröder den Beschluss des britischen Premierministers Blair, das Gipfeltreffen fortzusetzen. Dier Regierungschefs seien entschlossen, diese Herausforderungen zu meistern. Feige terroristische Attacken dürften sie nicht daran hindern.

Am 07-07-2005

Terroranschläge

Genau zwei Wochen nach den Londoner Terroranschlägen hat es am Donnerstag in der britischen Hauptstadt wiederum vier Explosionen in öffentlichen Verkehrsmitteln gegeben. Es gab einige wenige Verletzte.

Polizeichef Ian Blair bestätigte, dass es in drei U-Bahnen und einem Bus Explosionen gegeben habe. Er sprach von einem "sehr schweren Zwischenfall" und rief die Londoner dazu auf, ruhig an ihrem jeweiligen Ort zu bleiben. Scotland Yard fand nach eigenen Angaben bei den Detonationen "keine Spuren chemischer Substanzen". Laut Medienberichten sucht die Polizei in der Universitätsklinik nach einem Verdächtigen. Er habe ein blaues T-Shirt an und Drähte am Rücken. Möglicherweise gehörten die Drähte zu dem Sprengsatz, der seinen mitgeführtenn Rucksack explodieren ließ und den Mann verletzte.

Nach Ansicht von Premierminister Tony Blair wollten die Täter die britische Öffentlichkeit in Angst und Schrecken versetzen. "Wir können dies nicht herunterspielen. Es ist sehr ernst", sagte er in einer kurzen Pressekonferenz.

Bei den Anschlägen auf drei U-Bahnstationen und einen Bus in London waren am 7. Juli 56 Menschen getötet und Hunderte verletzt worden. Täter waren vermutlich drei junge Briten pakistanischer Abstammung sowie ein gebürtiger Jamaikaner.

Am 21-07-2005