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"Teuro" ist Wort des Jahres - Statistikamt bestreitet Teuerungen

Inflation und Währungsumstellung

Das Wort des Jahres 2002 heißt "Teuro". Wie die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) am Freitag in Wiesbaden bekannt gab, kamen "Pisa-Schock" und "Jahrtausendflut" auf die Plätze zwei und drei. Mit dem Wort des Jahres kürt die GfdS Ausdrücke, die den öffentlichen Sprachgebrauch prägen. Knapp ein Jahr nach Einführung des Euro als Bargeld sind dem Statistischen Bundesamt zufolge keine inflationären Tendenzen sichtbar. Das spiegele sich in den monatlich veröffentlichten Jahresteuerungsraten wider, werde aber von vielen Verbrauchern anders empfunden, erklärte die Behörde am Freitag in Wiesbaden.

Gemeinsam mit der Deutschen Bundesbank würden seit anderthalb Jahren 18 000 Preisreihen ausgewählter Güter des täglichen Bedarfs aus 35 Produktgruppen untersucht. Die Ergebnisse dieser Studie bestätigten und ergänzten die bisher schon bekannte Einschätzung. "Unser Geld hat durch die Einführung des Euro nicht an Wert verloren", betonten die Statistiker. Mittlerweile überwögen bei allen untersuchten Produktgruppen attraktive Euro-Preise gegenüber umgerechnet attraktiven D-Mark-Preisen.

Noch im Mai sei dies erst bei 25 der 35 untersuchten Produktgruppen der Fall gewesen. Nach wie vor gebe es allerdings Sonderentwicklungen, die zu dem subjektiven Empfinden der Verbraucher beigetragen haben dürften, hieß es weiter. So sei bei Dienstleistungen wie Friseur oder Chemische Reinigung der Preisschub vom Januar 2002 nicht rückgängig gemacht worden.

Bei Nahrungsmitteln sei auf den erheblichen Preisschub zu Jahresbeginn eine Phase deutlicher Entspannung gefolgt, hob das Bundesamt weiter hervor. Die Verteuerungen, die mit der Euro-Bargeldeinführung zeitlich zusammengefallen seien und besonders Obst und Gemüse betroffen hätten, seien im Wesentlichen witterungsbedingt gewesen. Im November 2002 habe das Preisniveau für Nahrungsmittel um 0,8 Prozent niedriger gelegen als vor Jahresfrist; Obst und Gemüse seien 2,6 Prozent beziehungsweise 5,1 Prozent günstiger.