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Deutscher Tierschutzbund kündigt Mitarbeit beim QS-Siegel auf

QS Mogelpackung in Sachen Tierschutz

Der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Wolfgang Apel, hat heute seine Mitarbeit im Kuratorium QS "Qualität und Sicherheit" beendet. "Das QS-Siegel hat mit Tierschutz nichts zu tun und suggeriert dem Verbraucher das Gegenteil", erklärt Wolfgang Apel den Ausstieg. QS wirbt damit, tier- und umweltgerecht zu sein, doch müssen bei der Tierhaltung nur gesetzlichen Mindestanforderungen erfüllt werden. "Eine Bereitschaft über die Mindestanforderungen hinaus zu gehen und die QS-Standards auch nur im Ansatz tiergerecht zu gestalten, lässt sich nicht erkennen", erläutert Apel, der der einzige Vertreter einer unabhängigen Bürgerorganisation im Kuratorium war.

Apel hatte sich im März 2002 auf Einladung der Gesellschaft QS bereit erklärt, im Kuratorium der ?Gesellschaft Qualität und Sicherheit? mitzuarbeiten ? in der Hoffnung, dadurch die Anforderungen an die Tierhaltung deutlich erhöhen zu können.

Das QS-Siegel war mit dem Ziel aus der Taufe gehoben worden, das Vertrauen der Verbraucher zurück zu gewinnen, das aufgrund der zahlreichen Lebensmittel- und Tierschutzskandale der vergangenen Jahre verloren gegangen war. Im Gegensatz zum ursprünglich geplanten staatlichen Siegel für Produkte aus konventioneller Landwirtschaft ist QS eine privatwirtschaftliche Initiative. Als Ziele werden zwar Transparenz von der Geburt der Schlachttiere bis in den Handel, die Berücksichtigung von Verbraucherinteressen und Verbesserungen im Tierschutz angegeben, als Kriterien für die Vergabe des Siegels wurden jedoch nur die gesetzlichen Vorschriften, wie zum Beispiel die Durchführung von BSE-Tests bei Rindern, zugrunde gelegt.

Tierschutzbericht 2003

Die Bundesregierung will die Tierschutz-Bestimmungen in Deutschland weiter verschärfen. Bundesverbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne) kündigte am Mittwoch in Berlin neue Regelungen insbesondere für die Haltung von Schweinen und Pelztieren an. Der Deutsche Tierschutzbund appellierte an die Bundesregierung, das im Grundgesetz verankerte Staatsziel Tierschutz nicht aus den Augen zu verlieren. Verbands-Vizepräsidentin Brigitte Rusche forderte, die "abstrakte Forderung" mit Leben auszufüllen.

Künast sagte bei der Vorstellung des Tierschutzberichtes 2003, nach den geplanten Verordnungen zur Schweine- und Pelztierhaltung sollten die Tiere unter anderem mehr Fläche bekommen. Auch der Transport von Schlachttieren solle verbessert und die Zahl der Tierversuche auf ein unerlässliches Maß zurückgeführt werden. Künast betonte, in den vergangenen zwei Jahren habe die Bundesregierung ihre Anstrengungen für den Tierschutz intensiviert und damit "große Erfolge errungen". So sei unter anderem der Tierschutz im Sommer vergangenen Jahres als Staatsziel im Grundgesetz verankert worden.

Besorgt zeigte sich die Ministerin über die gestiegene Anzahl von Tieren, die bei Tierversuchen eingesetzt werden. 2001 habe die Zahl um 300 000 auf 2,1 Millionen Tiere zugenommen, geht aus dem Tierschutzbericht der Bundesregierung hervor. Zahlen für 2002 sollen im August vorliegen. Um die Zahl zu senken, soll unter anderem eine Datenbank aufgebaut werden. Tierversuche bei der Entwicklung von Kosmetika sind in Deutschland bereits verboten.

Auch Rusche kritisierte, dass die Zahl der Tierversuche in Deutschland noch immer steige. "Wir fordern den Ausstieg", sagte die Vizepräsidentin des Tierschutzbundes. In Deutschland würden zu sehr die Belange der Forschung beachtet und zu selten die der Tiere. Trotz einiger positiver Schritte wie etwa dem Ausstieg aus der Käfighaltung für Legehennen gebe es noch viele drängende Probleme beim Tierschutz, mahnte Rusche. So gebe es etwa für die Haltung von Kaninchen und Masttieren noch keine klaren gesetzlichen Bestimmungen.

Gleichwohl lobte Tierschutzbund-Vizepräsidentin die Zusammenarbeit mit der rot-grünen Bundesregierung. "In den vergangenen Jahren ist der Tierschutz in Deutschland ein großes Stück vorangekommen", betonte sie. Auch in der Gesellschaft habe sie ein steigendes Interesse am Tierschutz festgestellt.

Am 26. Mär. 2003

30 Millionen Kaninchen

Das wahre Leben der "Osterhasen", die zu Ostern als Braten auf der Festtagstafel aufgetischt würden, ist nach Auffassung des Deutschen Tierschutzbundes "ein trauriges". Etwa 30 Millionen Kaninchen würden in Deutschland pro Jahr verzehrt. Die Masthaltung dieser Tiere sei "qualvoll". Bisher gebe es keine rechtlichen Bestimmungen, die die Kaninchenhaltung regelten. "Das Leben der Kaninchen hat mit der Idylle, wie wir sie uns zu Ostern gerne vorstellen nichts zu tun. Hier muss endlich eine gesetzliche Regelung her, damit die Kaninchenmast in Zukunft den Anforderungen des Tierschutzgesetzes gerecht wird", fordert der Präsident der Organisation Wolfgang Apel.

"Um auf das wahre Schicksal unserer Mitgeschöpfe aufmerksam zu machen, fordern wir auf den Kaninchenbraten zu verzichten", so Apel an die Verbraucherinnen und Verbraucher gewandt. Die typische Haltung der Mastkaninchen sei mit der von Legehennen in Käfigbatterien vergleichbar. Die Tiere seien in Drahtgitterkäfigen eingepfercht, in denen sie aller artgerechten Verhaltensweisen beraubt seien. "Hoppeln", und "Männchen machen" wäre für die bewegungsfreudigen Tiere nicht möglich. "Die grausamen Folgen: Verkrümmungen der Wirbelsäule und Gelenkprobleme. Die Drahtgitterböden und der zu geringe Platz fügen den Kaninchen enorme Schmerzen und Verhaltensstörungen zu. So kann es beispielsweise zu schmerzhaften Pfotengeschwüren und Gitternagen kommen", so die Organisation.

Der Tierschutzbund fordert daher eine EU-weite Regelung der Haltungsbedingungen von Mastkaninchen. Seit 1998 arbeite der Europarat nun schon an einer Empfehlung zur Kaninchenhaltung. Die 9. Revision liege bereits seit 2002 als Entwurf vor. Doch seitdem werde vergeblich auf einen Abschluss gewartet. Sollte die Gesetzgebung auf EU-Ebene nicht gelingen, muss ein nationaler Alleingang her, fordert der Tierschutzbund.

Den „Bundesverband deutsches Kaninchenfleisch- und -wollerzeuger" sowie den Zentralverband Deutsche Kaninchenzüchter fordert der Verband auf, sich dieser Diskussion zu stellen und sich schon jetzt "freiwillig" zu verpflichten, die Haltungsbedingungen noch vor einer entsprechenden gesetzlichen Bestimmung tiergerecht umzugestalten.

Am 02. Apr. 2007

"Hysterie"

Der Deutsche Tierschutzbund fordert ein Ende der Massentötung von Geflügel zum Schutz gegen die Weiterverbreitung der Vogelgrippe. Die Tötung von 67.000 Enten in zwei niederbayerischen Betrieben sei völlig übertrieben. "Diese Tötungsserien sind mehr von Hysterie als von Augenmaß und verantwortlichem Handeln geprägt", kritisierte Tierschutzpräsident Wolfgang Apel am 13. September in Bonn. Er gab der Massentierhaltung eine Mitschuld an der Ausbreitung des Vogelgrippeerregers. "Statt endlich in Seuchenpräventionspolitik zu investieren, wird in Tötungsmaschinen investiert, die Tierleichenberge wachsen", beklagte Apel und forderte eine Rückkehr zu kleinbäuerlichen Strukturen.

In den Landkreisen Rottal-Inn und Dingolfing-Landau wurde bei zwei Entenmastbetrieben offenbar das niedrigpathogene Vogelgrippevirus nachgewiesen. Da der gefundene Erreger jederzeit zum hochpathogenen Typus mutieren könne, sei vorsichtshalber die Keulung angeordnet worden, begründeten die Kreisbehörden ihre Entscheidung.

Apel wertete dies als Zeichen dafür, dass die Seuchenpolitik gescheitert sei. Eine tatsächliche Gefahr für Mensch und Tier sei in den beiden aktuellen Fällen nicht gegeben. Die prophylaktischen Tötungen gesunder Tiere, nur um Handelsbeschränkungen zu verhindern, seien nicht akzeptabel.

Am 13. Sep. 2007