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Agrarwende soll den Osterhasen retten

Fördermittel nach ökologischen Kriterien

Das Osterfest hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zum Anlass genommen, Bundesagrarministerin Renate Künast aufzufordern, die Reformen im Agrarbereich "zügig fortzusetzen". Agrarfördermittel etwa sollten künftig nur noch nach ökologischen Kriterien vergeben werden. Neben den Verbraucherinnen und Verbrauchern würden davon auch Feldhasen, Feldhamster und Feldmäuse profitieren. Die Nebenwirkungen der industriellen Landwirtschaft seien ursächlich für das Aussterben vieler seltener Tierarten. Ausgeräumte Landschaften, die Verwendung von Agrarchemikalien und der Einsatz landwirtschaftlicher Großmaschinen bedrohten den Bestand dieser Tiere. Beispielsweise sei der Bestand des Osterhasen (eigentlich Feldhasen) in den zurück liegenden Jahrzehnten in Deutschland auf ein Sechstel gesunken.

Darauf würden die Abschusszahlen der Jäger hinweisen: Wurden 1935 etwa drei Millionen Feldhasen erlegt, waren es 2002 noch rund eine halbe Million. Besonders in den ostdeutschen Bundesländern wurde die Zahl der Ostereierlieferanten stark dezimiert. Die maschinengerechte Agrarstruktur der früheren DDR führte dazu, dass der Bestand an Feldhasen in diesen Regionen heute um rund ein Drittel niedriger ist als in den Altbundesländern. Sind in Nordrhein-Westfalen noch bis zu 50 Osterhasen pro Quadratkilometer zu finden, sind es beispielsweise in Mecklenburg-Vorpommern weniger als 10 Exemplare.

"Von Agrarministerin Renate Künast erwarten wir neue Impulse für eine naturnahe Landwirtschaft", sagt Gerhard Timm, BUND-Bundesgeschäftsführer. Es gehe nicht nur um artgerechte Haltungsbedingungen für Nutztiere, sondern auch um mehr Lebensraum für gefährdete Wildtierarten. "Kleine, mittlere und ökologisch wirtschaftende Betriebe bieten viele Vorteile für Tier, Mensch und Umwelt. Denn wo es Kühen, Schweinen und Hühnern gut geht, da fühlen sich auch Osterhasen, Feldhamster und Feldmäuse wohl und wo die Natur intakt ist, da können sich auch Urlauber am besten erholen."

Der BUND fordert, Agrarfördermittel nach ökologischen Kriterien zu verteilen. Landwirte dürften entsprechende Prämien nur bekommen, wenn sie ihre Tiere artgerecht halten, Lebensmittel von hoher Qualität produzieren und die Umwelt schonen. Dem Trend zu Großbetrieben könne so entgegen gewirkt werden.