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Krieg traumatisiert vor allem Kinder

Kinderrechte

Anlässlich des Jahrestages der Ratifizierung der UN-Kinderrechtskonvention am 5. April 1992 appelliert die bundesweite Arbeitsgemeinschaft für Flüchtlinge Pro Asyl an die Bundesregierung, sich aktiver für das Überleben und die humanitären Belange der irakischen Kinder einzusetzen. Die Ergebnisse einer Studie von Unicef hätte eine beängstigende Säuglingssterblichkeit und Todesrate von Kindern unter 5 Jahren ergeben. Viele Vierjährige litten unter Kriegs-Alpträumen. 40 Prozent der Kinder glaubten nicht mehr an ein lebenswertes Leben.

Neben der aktuellen Bedrohung durch Krankheit, Hunger und Bomben sei die psychische Traumatisierung einer ganzen Generation von Kindern eine bereits eingetretene Katastrophe, die Langzeitwirkung haben werde, so Pro Asyl-Vorstandsmitglied Heiko Kauffmann. Die 13 Millionen Kinder im Irak, von denen viele durch die Folgen des Krieges von 1991, durch jahrelange Wirtschaftssanktionen und Entbehrungen ohnehin geschwächt und seelisch und gesundheitlich schwer beeinträchtigt seien, würden ohne außerordentliche Anstrengungen und Hilfen keine lebenswerte Zukunft haben.

Vor diesem Hintergrund fordert die Organisation die strikte Einhaltung der UN- Kinderrechtskonvention sowie aller daraus resultierenden Empfehlungen und Maßnahmen. Dazu gehöre die Einlösung des Versprechens der Staats- und Regierungschefs auf dem UN-Weltkindergipfel 1990, sich "mit besonderem Nachdruck dafür einzusetzen, dass Kinder von der Geißel des Krieges verschont" blieben. In Punkt 8 des damals verabschiedeten Dringlichkeitsprogramms der "Deklaration zum Überleben, zum Schutz und zur Entwicklung von Kindern" heißt es: "dass überall dort, wo es zu Krieg und zu Gewalttätigkeiten kommt, im Interesse der Kinder Feuerpausen vereinbart und spezielle Hilfskorridore eingerichtet werden." Dies sei eine konkrete Forderung, die von der Bundesregierung und von der Regierung anderer Staaten an die Kriegsparteien gerichtet werden müsse.

Kauffmann verwies auf das Beispiel der irakischen Familie, die - auf das Schutzversprechen der amerikanischen Militärs vertrauend - am Montag dieser Woche von US-Soldaten in ihrem Kleinbus erschossen wurde. Diese Familie und viele Zivilisten könnten noch am Leben sein, wenn die Forderungen mit Nachdruck von den UN und den Regierungen gegenüber den Kriegsparteien erneuert und als Instrumente des Kriegsvölkerrechts durch den UN-Sonderbeauftragten zur Überwachung der Empfehlungen der UN-(Machel)-Studie über "Kinder im Krieg" (November 1996) kontrolliert werden könnten, kritisiert Pro Asyl.