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E-Mail-Betrüger verurteilt

Vorgetäuschter Geldtransfer

Ein niederländisches Gericht hat sechs Amsterdamer wegen E-Mail-Betruges zu Haftstrafen zwischen zehn Monaten und viereinhalb Jahren verurteilt. Zwei der Täter müssen Berichten niederländischer Medien zu Folge auch je 205.702 Euro an eines ihrer Opfer zurückzahlen, berichteten die niederländischen Behörden. Ihre Tricks seien die seit den 80er-Jahren bekannten Täuschungen mit angeblichen Lotterie-Gewinnen oder Bitten um Hilfe beim Transfer grösserer Geldmengen gewesen.

Die sechs Täter, die je zu Hälfte auf Nigeria und dem Benin stammen, hätten tausende E-Mails, Faxe und Briefe an Personen in aller Welt verschickt, um leichtgläubige Opfer nach Amsterdam zu locken, von wo aus die Bande operiert habe. Ein Adressat hätte nach der Benachrichtigung über einen angeblichen Lotterie-Gewinn tausende Dollar an "Transfer-Gebühren" und sogar für ein "Non Drugs Statement" bezahlt. Erst als er weitere 35.000 Dollar für ein "Non Terrorism Statement" berappen sollte, sei der Betrug aufgefallen.

Ein schweizerischer Professor habe 482.000 Dollar gezahlt, nachdem ihm neun Millionen Dollar für seine Hilfe beim Waschen grosser Geldmengen versprochen worden waren. Unter anderem sei ihm vorgetäuscht worden, das Geld würde für den Kauf von Chemikalien verwendet, die zur Reinigung der Banknoten benötigt würden. Der Schweizer lockte daraufhin in Zusammenarbeit mit der niederländischen Polizei fünf der sechs Verbrecher im Sommer 2002 auf einen Amsterdamer Bahnhof, wo die Täter festgenommen wurden. Der Sechste wurde einige Monate später geschnappt.

Wie viel Geld die Betrügereien eingebracht haben sei unklar, die Behörden gehen von mehreren Millionen Euro aus. Bei der Polizei hätten sich bislang über 20 Opfer gemeldet, was aber nur die Spitze des Eisberges darstellen dürfte, so die Vermutung, da vielen Opfern ist ihre Naïvität im Nachhinein peinlich sei.