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Genmanipulation Rückblende

Reaktion auf UNDP-Bericht - "Kleinbauern brauchen Wasser, Saatgut und Land statt Genmanipulation"

Die Menschheit kann sich auch ohne genmanipulierte Nahrungsmittel ernähren. Diese Ansicht vertritt "Brot für die Welt" in der gegenwärtigen Debatte, die von dem Entwicklungswerk der Vereinten Nationen, UNDP, angeregt worden ist. UNDP setzt in ihrem jüngsten "Bericht über die menschliche Entwicklung" auf Biotechnologie als "Schlüssel zur Reduzierung der weltweiten Armut". Ernährungssicherheit habe aber vor allem mit der Verfügbarkeit von Saatgut, Wasser und Landbesitz für das Milliardenheer der Kleinbauern und seinem Zugang zu Absatzmärkten zu tun, so "Brot für die Welt".

Manipuliertes Saatgut sei nicht von Patentierungen, Profitinteressen und Marktmonopolen des Agrobusiness zu trennen. Natürliches Saatgut werde verdrängt. Die zunehmende Technisierung und Industrialisierung der Landwirtschaft sei mit Kosten und Handelsstrukturen verbunden, die die Kleinbauern des Südens in eine noch aussichtslosere Position drängen. Die von der UNDP angestoßene Diskussion könne die Problemsicht leicht in eine falsche Richtung lenken. "Brot für die Welt" äußert damit Sorgen seiner Partner im Süden - darunter viele Kleinbauernorganisationen und deren Netzwerke, wie etwa das weltweite Netzwerk Via Campesina, das mehr als zehn Millionen Kleinbauern vertritt.

"Wir setzen auf nachhaltige Landwirtschaft und auf Kleinbauern weltweit - auf ihre Kraft, ihre Ausdauer, ihre Erfahrung und ihren Fleiß", so Cornelia Füllkrug-Weitzel, Direktorin von "Brot für die Welt". "Brot für die Welt" weist auf seine demnächst erscheinende Studie hin, in der nachgewiesen werde, dass die Weltbevölkerung durch eine nachhaltige Landwirtschaft sicher ernährt werden kann - ohne Einsatz der Gentechnologie, ohne übermäßigen Einsatz von Düngemitteln oder Pestiziden. An Hand von Beispielen von Projektpartnern aus Afrika , Asien und Lateinamerika werde in der Studie nachgewiesen, dass Kleinbauern weltweit viel mehr als in der Vergangenheit zur Sicherung der Welternährung beitragen könnten, wenn die nationalen und internationalen politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen stimmen.

Füllkrug-Weitzel fordert, die UNDP solle sich mehr um die Interessen der Kleinbauern kümmern, um deren Rechte, deren Anspruch auf eigenes Land und um gerechte Marktbedingungen. Es sei nicht die Aufgabe der UNDP, mit seinen Vorschlägen das Agrobusiness und damit die Interessen der Industrienationen zu unterstützen.

Am 12-07-2001

Japanische Wissenschaftler entfernen Reisgen

Japanische Wissenschaftler haben eine Methode entwickelt, ein bestimmtes Gen in einer Pflanze zu entfernen. Auf diesem Weg wollen sie nicht nur feststellen, welches Gen welche Funktion ausübt, sondern auch eine größere Akzeptanz genmanipulierter Nahrungsmittel in der Öffentlichkeit bewirken. Im Modell schalteten die Forscher vom National Institute for Basic Biology in Okazaki unter Anwendung der so genannten homologen Rekombination bestimmte Gene in Reis aus. Die Methode ist unter Umweltexperten sehr umstritten, da dabei Kulturpflanzen modifizieren werden, indem virale, pflanzliche oder Bakterien-DNA in verschiedenen Positionen inseriert wird. Dadurch, so die Experten, könnte mehr als das Zielgen zerstört werden.

Die Technik der homologen Rekombination funktionierte bislang für Genstudien in Pflanzen nur ungenügend, berichtet das Fachmagazin Natur. Um herauszufinden, welche Gene die Fruchtproduktion kontrollieren bzw. die Pflanze gegenüber Trockenheit resistent machen, mussten die Forscher DNA in das Pflanzengenom einbringen. Shigeru Iida und Kollegen veränderten die Technik, um diese um das Zehnfache wirksamer zu machen. "Prinzipiell sollte die Technik auch in anderen Pflanzen funktionieren, auch in Getreide wie Mais und Weizen", erklärte Iida.

Schon 1997 wurde die Rekombinationstechik für ein einzelnes Gen-Knockout der Pflanze Arabidopsis thaliana genutzt.

Am 09-09-2002

Genfluss

US-Forscher der Universität von Wisconsin und der Universität von Minnesota haben in einem Modell bewiesen, dass der Genfluss zwischen Nutz- und Wildpflanzen verheerende Auswirkungen auf die Wildpopulationen haben kann. Die Wissenschaftler zeigten, dass es eine genetischen Austausch von Nutzpflanzen und Wildpflanzen gibt. Das stelle die Sicherheit genetisch veränderter Arten für die Umwelt erneut in Frage denn das Ergebnis könne fatale Folgen für die Biodiversität zahlreicher wildwachsender Arten haben, berichten Forscher in der jüngsten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Proceedings of the Royal Society of London. Insgesamt seien auf der Welt bereits 58 Millionen Hektar landwirtschaftlicher Fläche mit genetisch veränderten Pflanzen bebaut.

In dem Modell, das die Forscher der beiden Universitäten erstellt haben, veränderten sich auch wildlebende Arten, die rund um Felder mit Nutzpflanzen gedeihen, nachhaltig. "Das verändert die genetische Struktur wildwachsender Pflanzen, verringert ihre natürliche Zahl und könnte den permanenten Verlust von indigenen Arten bedeuten. In weiterer Folge sind auch negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Nutzpflanzen zu befürchten", so Studienautor Ralph Haygood von der University of Wisconsin-Madison. Die Forscher haben sich in ihren Untersuchungen nicht nur auf genetisch veränderte Pflanzen beschränkt, sondern dieses Modell für den genetischen Austausch von Pflanzen per se untersucht. "Genetischen Austausch gibt es, seit es den Anbau von Pflanzen gibt", so der Forscher. Allerdings gebe es seitens der Wissenschaft relativ wenige Untersuchungen, die dieses Thema aufgegriffen haben. Die meisten dieser Studien wurden bis Mitte der 80-er Jahre von Bauern selbst durchgeführt.

Die Forscher befürchten nun aber, dass Fremdgene, die künstlich in die Pflanzen eingebracht wurden, in Wildpflanzen weiterverbreitet werden könnten. "Die genetische Integrität von Wildpflanzen ist dadurch nicht mehr gewährleistet", so Haygood. Der Forscher warnt vor allem vor der Tatsache, dass dieser Zustand irreversibel sei. Insgesamt seien auf der Welt bereits 58 Millionen Hektar landwirtschaftlicher Fläche mit genetisch veränderten Pflanzen bebaut.

In beiden von Haygood erstellten Modellen, hätten sich die Gene rasch auf andere Pflanzen übertragen. Innerhalb von zehn bis 20 Generationen könnten sich solche "übersprungenen Gene" in Wildpopulationen ausgebreitet. Dazu sind nach Ansicht des Forschers nicht einmal besonders hohe Raten von Pollenflug erforderlich. Das Ergebnis der Studie habe darüber hinaus gezeigt, dass nach dem Etablieren der fremden Gene wildwachsende Arten an den Rand des Aussterbens gebracht werden könnten.

Am 25-07-2003

Genmanipulation

Wissenschaftler in den USA haben sonst eher behäbige Affen durch Genmanipulation zu Workaholics gemacht. Vier Tieren sei eine Substanz gespritzt worden, die ein bestimmtes Gen im Gehirn blockierte. Jener Erbgutfaktor ist für die Balance zwischen Arbeitsaufwand und Belohnung zuständig ist, berichtete das National Institute of Mental Health (NIMH) in Washington am Mittwoch.

Affen seien normalerweise - wie die meisten Menschen - eher "faul", wenn ihnen erst in ferner Zukunft eine Belohnung winkt. Sobald der Lohn aber nicht mehr weit sei, arbeiteten die Tiere härter und machten auch weniger Fehler. Die Forscher hatten die Primaten darauf trainiert, einen Hebel zu drücken, sobald ein roter Fleck auf einem Bildschirm grün wurde. Bei korrekter Ausübung leuchtete er schließlich blau.

Ein weiteres visuelles Signal - ein grauer Balken - wurde im Laufe der Durchgänge immer heller, je näher die Affen ihrem Ziel kamen: einer Belohnung in Form von Früchten. Und je näher sie ihrem Ziel kamen, desto geringer die Fehlerrate.

Aus früheren Studien stand ein Dopamin-Rezeptor in einer bestimmten Gehirnregion unter Verdacht, für die Verbindung von visuellem Signal mit der näher rückenden Belohnung verantwortlich zu sein. Dopamin ist ein Neurotransmitter oder Botenstoff, mit dem im Gehirn Informationen übertragen werden.

Hier setzten die Forscher nun an. Nach der Behandlung konnten die Affen den Wissenschaftlern zufolge keine Informationen mehr darüber verarbeiten, wann sie mit einer Belohnung zu rechnen hatten - und arbeiteten nun ständig wie wild und fast fehlerfrei. Die Ergebnisse des Experiments könnten für die Behandlung von Menschen mit Schizophrenie, Depressionen oder Zwangsneurosen genutzt werden, meinen die Wissenschaftler zudem. Bei jenen Erkrankungen ist demnach ebenfalls die Assoziation zwischen Arbeit und "Belohnung" gestört.

Die Studie ist am 9. August 2004 unter dem Titel "DNA targeting of rhinal cortex D2 receptor protein reversibly blocks learning of cues that predict reward" als Online-Vorabpublikation in der "PNAS Early Edition" erschienen.

Am 19-08-2004