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Risikovermeidung statt Kostenbeteiligung für Schwerkranke

Qualitätssicherung, Prävention und Früherkennung

Die im Zuge der Gesundheitsreform geplante Kostenbeteiligung von Patienten darf nach Ansicht der Deutschen Krebshilfe nicht für Schwerkranke gelten. So seien krebskranke Menschen die "schwächsten Glieder der Kette" und müssten sich "auf die Unterstützung durch die Solidargemeinschaft" verlassen können, sagte Krebshilfe-Präsidentin Dagmar Schipanski am Montag in Berlin.

Sie appellierte an die Entscheidungsträger, die Debatte über angestrebte Einsparungen "nicht auf dem Rücken der Betroffenen auszutragen". Eine Tumorerkrankung könne "jeden treffen", gab die Präsidentin zu bedenken. Jedes Jahr erkrankten in Deutschland rund 350 000 Menschen an Krebs.

Schipanski sagte, ihre Organisation setze gerade "nicht auf eine kurzfristig wirksame Kostenumverteilung", sondern auf "ein Konzept, das auf den drei Säulen Qualitätssicherung, Prävention und Früherkennung beruht". So könnten im Gesundheitswesen allein durch eine wirksamere Vorbeugung jährlich mehrere Milliarden Euro eingespart werden.

Laut Krebshilfe summieren sich beispielsweise die volkswirtschaftlichen Schäden durch das Rauchen in Deutschland auf jährlich etwa "17 Milliarden Euro", während die Einnahmen durch die Tabaksteuer im vergangenen Jahr nur 13,8 Milliarden Euro ausmachten. Die Gesundheitsreform sollte daher "vordringlich bei der Risikovermeidung ansetzen und das Bewusstsein und Verantwortungsgefühl der Bürger für eine vernünftige Lebensweise stärken", sagte Schipanski, die in Thüringen CDU-Forschungsministerin ist.