Naturverträgliche Nutzung von Nord- und Ostsee erfordert Schutzgebiete
Meeresschutz
Es werde so klar definiert, wo Nord- und Ostsee beispielsweise für die Offshore-Windenergie genutzt werden könnten und wo Tabuflächen lägen. Die Meereslebensräume beherbergten laut NABU eine eindrucksvolle Vielzahl von Tieren und Pflanzen, die nicht durch Überfischung, Wasserverschmutzung und Lebensraumzerstörung gefährdet werden dürften.
Der Nutzungsdruck in Nord- und Ostssee nehme rasant zu. So lägen nicht nur für über 30 Prozent der deutschen Nordseefläche Anträge zum Bau von Offshore-Windparks vor, in weiten Bereichen solle der Meeresboden für den Kiesabbau regelrecht umgepflügt werden. "Mit den marinen Schutzgebieten in der Ausschließlichen Wirtschaftszone können dann zumindest die Kernlebensräume von gefährdeten Arten wie Schweinswal, Kegelrobbe und Sterntaucher geschützt werden", so Billen. Auch die beiden Unionspolitiker sollten erkennen, was viele Nutzer längst verstanden hätten: Eine Ausbeutung wertvoller Ressourcen in "Wildwest-Manier" ist nicht dauerhaft.
Auf Unverständnis stoße beim NABU auch die von den beiden Abgeordneten befürchtete Beeinträchtigung der Fischerei. "Mit ihrer kurzsichtigen Wirtschaftsweise der letzten Jahrzehnte ist die Fischerei ihr eigener Hauptgegner", betonte Billen mit Hinblick auf die vollkommen überfischten Bestände. Der NABU hatte bereits im November 2002 ein eigenes Meeresschutzkonzept vorgelegt und forderte die Bundesregierung heute erneut auf, die Ausweisung der Schutzgebiete rasch über die Bühne zu bringen.