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Ausbeutung der Meere bedroht Speisefische

Schutzlos

Die Naturschutzorganisation WWF-Großbritannien hat in einer neuen Studie erneut vor der Ausbeutung der Meere gewarnt. Nur die Schaffung neuer Schutzzonen könne das Aussterben der wichtigsten Speisefische verhindern. Erst am Donnerstag hatte BBC-Online von einem neuen Tiefstand der Kabeljau Population berichtet. Diese waren des Ergebnis von Untersuchungen der Scottish Fisheries Research Service in Aberdeen. Der International Council for the Exploration of the Seas (ICES) ist der Meinung, dass es in der gesamten Nordsee sofort zu einem Fangstopp kommen sollte.

Nach Meinung des WWF sollten die Zahl und die Fläche von Schutzzonen drastisch erweitert werden. "Gewisse Gebiete dürfen ab sofort nicht mehr befischt werden", fordert Helen McLachlan, Meeresbiologin vom WWF-UK. Dann könnte sich der Bestand der Tiere insbesondere der wichtigsten Speisefische wie dem Dorsch wieder einigermaßen erholen. In der Untersuchung "Benefits beyond Boundaries" konnte in 60 Schutzzonen nachgewiesen werden, dass sich Fischbestände innerhalb von fünf Jahren um das Fünffache vermehren könnten. Für die Fischerei außerhalb der Schutzgebiete bedeute das ebenso einen Erfolg, da auch dort die Fischzahlen rasant zugenommen hätten.

Die Ergebnisse der WWF-Studie haben auch einen Forschungsbericht, der im Wissenschaftsmagazin Nature veröffentlicht wurde, bestätigt. Demnach sind 90 Prozent aller Großfische in den Weltmeeren durch Fischerei in den Beständen gefährdet. Das allein mache Schutzzonen zu einer unabdingbaren Notwendigkeit. "Im Gegensatz zu denen, die behaupten, dass die Reduzierung von Schutzgebieten die Probleme verschärft, sehen wir aus den Untersuchungen deutlich, dass marine Schutzzonen zu den besten Einrichtungen zählen, um die Zahl an Fischen, Krustentieren und Muscheln zu erhöhen", so McLachlan. Zuerst hatten die Wissenschaftler angenommen, dass dies nur für Spezies gelte, die keine Migration betreiben. Nach Angaben der Studie sollte die Schutzzone etwa 30 Prozent der Weltmeere betreffen. Nur so könnte Fischerei weiterhin bestehen bleiben. Derzeit sind etwa 0,01 Prozent der Weltmeere unter Schutz gestellt.