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Ein Jahr nach Prestige-Unglück warnen Umweltschützer vor Uralt-Tankern

Öltransport

Mit sieben Schlauchbooten protestieren 25 Greenpeace-Aktivisten heute Abend auf der Elbe gegen die Weiterfahrt des 26 Jahre alten Tankers "Sea Splendor". Von dem Schiff gehe eine erhebliche Gefahr aus: Ab einem Alter von zwanzig Jahren können Ermüdungserscheinungen am Material auftreten. Zudem verfügt der Uralt-Tanker nur über eine einzige Hülle, die seine Fracht vom Meer trennt. Der Tanker mit einer Tragfähigkeit von 33.400 Tonnen befindet sich auf dem Weg nach Hamburg. Die Umweltschützer projizieren während der Fahrt an die Bordwand des Tankers die Warnung: "Gefahr! Einhüllentanker - 26 Jahre alt!". Greenpeace fordert, dass Tanker nicht länger als zwanzig Jahre betrieben werden dürfen.

"Die 'Sea Splendor' ist eine schwimmende Zeitbombe", sagt Jörg Feddern, Schifffahrtsexperte bei Greenpeace. "Genau wie die 'Prestige' vor einem Jahr kann dieser alte Einhüllentanker jederzeit auseinanderbrechen." Der Uralt-Tanker fährt unter der Flagge von Panama. Schiffe unter dieser Flagge fallen bei Kontrollen besonders häufig negativ auf. Zur Zeit befahren die Weltmeere rund 3.400 Öl- und Chemie-Tanker, die keine Doppelhülle haben und über zwanzig Jahre alt sind. Schiffe wie die "Sea Splendor" gehören zu den unsichersten Tankern auf den Weltmeeren.

Auch die "Prestige", die vor fast einem Jahr am 19. November 2002 vor der spanischen Küste sank, war 26 Jahre alt und hatte nur eine Hülle. Die "Prestige" sank Experten zufolge wahrscheinlich wegen eines Bruchs der Schiffshülle aufgrund von Materialermüdung. Der Deutsche Bundestag forderte daraufhin die Bundesregierung am 19. Dezember 2002 auf, bei der International Maritime Organisation (IMO) und der Europäischen Union auf ein Verbot von Einhüllen-Tankern zu drängen, die älter als zwanzig Jahre sind und Erdöl sowie Erdölprodukte transportieren.