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EU-Chemikalienpolitik Gefahr für Tiere

Tierversuche

Der aktuell veröffentlichte Vorschlag der Europäischen Kommission zur neuen EU-Chemikalienpolitik gewährleistet auch weiterhin nicht die Sicherheit von Mensch und Tier. Das kritisiert die Tierschutzorganisation Vier Pfoten. Der Vorschlag bedeute den sicheren Tod von rund 20 Millionen Versuchstieren. Die Verbrauchersicherheit könne dadurch keinesfalls gewährleistet werden, weil Tierversuche nicht auf den Menschen übertragbar seien. Gefährliche Substanzen würden daher weiterhin am Markt bleiben, so die Kritik.

Ziel des neuen EU-Chemikalienprogramms ist der Schutz vor schädlichen Chemikalien für Menschen und Umwelt. Die Organisation begrüßt allerdings die Grundidee hinter dem EU-Chemikalienprogramm als einmalige Möglichkeit, Chemikalien auf ihre Sicherheit hin zu überprüfen. "Im aktuellen Vorschlag wird aber weiterhin auf das veraltete System aufgebaut Tierversuchsdaten zu sammeln, also zuerst sämtliche Tests durchzuführen, und aufgrund dessen über den Verbleib der Chemikalien am Markt zu befinden." Erforderlich sei ein abgestufter Testplan, der auf bereits zugelassenen Alternativmethoden - zum Beispiel Zellkulturen und Computersimulationen - zurückgreife, erläutert Versuchstierexpertin Maria Purzner.

Die Tierschützer appellieren an die zuständigen Minister, alle erforderlichen Maßnahmen zu treffen, um weitere Tierversuche zu verhindern. Tierleidfreie Alternativmethoden, seien nicht nur aussagekräftiger und schneller durchzuführen, sondern meist auch billiger. "Das neue EU-Chemikalienprogramm könnte endlich die Möglichkeit eröffnen, die Testung von Chemikalien den Standards des 21. Jahrhunderts anzupassen. Aber im Augenblick deutet alles auf ein 'zurück in den Vergangenheit' hin", bedauert die Purzner.

Der Kommissionsvorschlag zur Chemikalienpolitik werde nun dem EU-Parlament zur ersten Lesung vorgelegt. Das Inkrafttreten der neuen Regelung sei aber nicht vor 2005 zu erwarten.