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Tierschützer kritisieren Beschluss des Bundesrates

Aufgeweicht

Mit Verärgerung reagieren haben Tierschutzorganisationen auf den Beschluss des Bundesrates zur Käfighaltung von Legehennen reagiert. Vier Pfoten und Provieh kritisierten eine Aufweichung, da auf Antrag Niedersachsens die Mindesthöhe von zwei Metern für Käfige gestrichen wurde. Damit sei den ausgestalteten Käfigen der Weg geebnet, deren Höhe von rund 45 Zentimetern den Hennen kein artgerechtes Leben ermögliche. Darüber hinaus wurde auf Antrag von Mecklenburg- Vorpommern und Niedersachsen der Ausstieg aus herkömmlichen Käfigsystemen an die Einführung eines Prüfverfahrens für Haltungssysteme gekoppelt. Damit sei nicht absehbar, wann der ursprünglich für Anfang 2007 vorgesehene Ausstieg aus der herkömmlichen Käfighaltung erfolgen könne.

Für diesen „eklatanten Rückschritt“ im Tierschutz hatte die Mehrheit der Länder gestimmt. "Offensichtlich ist diesen Ministerpräsidenten das Einvernehmen mit der Eierlobby wichtiger als das Wohl der Hennen und der Wille vieler Bürgerinnen und Bürger", kritisieren Sandra Gulla, Vorsitzende von Provieh, und Marlene Wartenberg, Vorsitzende von Vier Pfoten. Rund 95 Prozent der Deutschen lehtnen die Käfighaltung ab. Allein über die gemeinsame Website "www.Hennen-in-Not.de" seien in nur zwei Wochen über 53.000 Protestmails an die Ministerpräsidenten versandt worden. "Diese Beteiligung zeigt, wie sehr das Leid der Hennen im Käfig die Menschen berührt", so die Tierschützer. Offenbar werde dies aber von der Politik ignoriert.

Nach der Niederlage für den Tierschutz richten die Organisationen die Hoffnungen nun auf Verbraucherschutzministerin Renate Künast. Sie betonte direkt nach der Bundesratssitzung, am 28. November, sie werde am Ausstiegstermin 2007 für Käfighaltung festhalten und dem Bundesratsbeschluss nicht folgen.

Eine Schlüsselfunktion komme den Verbraucherinnen und Verbrauchern zu. Sie seien nun aufgefordert über ihr Kaufverhalten gegen die Eierlobby zu stimmen, indem sie ausschließlich Eier aus biologischer Erzeugung und aus Freilandhaltung kaufen, meinen die Vorsitzenden. "Ab 2004 müssen EU-weit auch Käfigeier eindeutig und verbindlich kennzeichnet

werden. Wir gehen davon aus, dass diese Maßnahme zu einer weiteren Steigerung des Marktanteils von Eiern aus alternativen Haltungssystemen führen wird."