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Entlassener General Günzel schon mehrfach aufgefallen

Bundeswehrskandal

Der von Rotgrün wegen Unterstützung antisemitischer Thesen entlassene Bundeswehrgeneral Reinhard Günzel ist laut AKTION 3.WELT Saar bereits häufiger durch ein merkwürdiges Geschichtsverständnis aufgefallen. Günzel war zweimal bei den Fallschirmjägern der Saarlandbrigade in leitender Funktion tätig: vom 1. Juli 1993 bis 1995 als stellvertretender Brigadekommandeur sowie von 1986 bis 1989 als Kommandeur des Merziger Fallschirmjägerbataillons 262, das ebenfalls zur Saarlandbrigade gehört. In dieser Zeit rechtfertigte er das Singen des 1940 in der Hochphase der NS-Eroberungsfeldzüge geschriebenen Naziliedes "Rot scheint die Sonne", das bis heute das offizielle Lied dieser Eliteeinheit der Bundeswehr ist.

Günzel verharmloste mehrmals öffentlich das Singen dieses Liedes; unter anderem in einem Artikel in der Saarbrücker Zeitung vom 26. Oktober 1995: "Das Lied verherrliche nicht den Tod oder den Krieg ... Zwar sei Stolz auf militärische Leistungen in der Vergangenheit fragwürdig, doch werde in der Brigade besonderen Leistungen einzelner im Sinne der Traditionspflege Respekt gezollt."

Die AKTION 3.WELT Saar begrüßt die Entlassung von General Reinhard Günzel. Allerdings werfe die Entlassung auch die Frage auf, warum seine historisch verharmlosenden Positionen jahrelang von der politischen Ebene geduldet worden sind. Die AKTION 3.WELT Saar spricht sich für ein sofortiges Verbot des Naziliedes "Rot scheint die Sonne" aus, sowohl bei der Saarlandbrigade als auch innerhalb der Bundeswehr insgesamt.

"Ein Ausrutscher war das nicht - die Äußerungen von General Günzel zeugen vielmehr von der unseligen Tradition, in die sich die Bundeswehr gestellt hat". Mit diesen Worten kommentiert DFG-VK-Bundessprecherin Gerit Ziegler den Skandal um den ehemaligen Kommandeur des Kommandos Spezialkräfte, der die antisemitischen Äußerungen des CDU-Politikers Hohmann begrüßt hatte.

Nach Ansicht von Gerit Ziegler handelt es sich beim Rechtsradikalismus in der Bundeswehr um ein strukturelles Problem: "Die manifeste Gewaltbereitschaft, die Struktur von Befehl und Gehorsam und das eigene Selbstverständnis der Bundeswehr ziehen Rechtsradikale besonders stark an".

Dem "Geist der Truppe" komme man mit der Auswechslung eines Generals nicht bei, so Ziegler: Eine progressive Armee sei, zumal in Deutschland, Illusion. Wer die Bundeswehr wolle, müsse sich über den dazugehörigen Rechtsradikalismus nicht wundern.