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Gesundheitshelfer fehlen in den HIV-Projekten

Welt-Aids-Tag

Medicus Mundi International, ein Dachverband von elf europäischen Organisationen der Gesundheitshilfe in Entwicklungsländern, veranstaltete anlässlich seines 40-jährigen Bestehens eine Fachtagung zum Thema Aids bei action medeor. Das Fazit der 40 MMI-Experten war erschütternd. Bis zu 90 Prozent der Krankenhaus-Patienten in der sogenannten Dritten Welt sind mit dem HI-Virus infiziert. "Die hohe Infektion ist für das Personal in den Krankenhäusern gefährlich", sagte Dr. Piet Reijer auf der Fachtagung vom Missionsärztlichen Institut in Würzburg. Viele Gesundheitshelfer hielten diesem Druck nicht stand und gäben ihre Arbeit im Gesundheitswesen auf.

"Im letzten Jahr sind aus Großbritannien mehr Krankenschwestern aus Malawi als preiswerte Arbeitskräfte abgeworben worden, als jährlich neu ausgebildet werden können", so Reijer weiter. Deshalb sei es kaum realistisch, das Ziel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Vereinten Nationen (UN) durchzusetzen. Danach sollen bis zum Jahr 2005 drei Millionen Aids-Erkrankte Zugang zur antiretroviralen Therapie erhalten. "Wenn die Gesundheitshelfer in den Projekten fehlen, ist niemand mehr da, der Beratung, Diagnose und die medizinische Versorgung vor Ort durchführt", sagte Bernd Pastors, MMI-Schatzmeister und Geschäftsführer der action medeor.

Die MMI-Mitglieder appellieren an die WHO, UNAIDS und die internationalen Hilfsorganisationen, dazu beizutragen, den Flaschenhals innerhalb der Aids-Bekämpfung besonders in Afrika abzubauen und eine weitere personelle Ausdünnung des medizinischen Personals zu verhindern. Pastors: "Nur so können wir den Kampf gegen die sich entsetzlich weiterentwickelnde Seuche Aids gewinnen."

Medicus Mundi International: "Armutsbekämpfung durch Gesundheitsentwicklung". Das ist das Anliegen des Dachverbandes von elf europäischen Gesundheitshilfe-Organisationen seit seiner Gründung am 8. Dezember 1963. Ziel von MMI ist es, in den Entwicklungsländern Strukturen zu schaffen, die es den Menschen ermöglichen, sich selbst zu helfen. Vor 40 Jahren war MMI mit seiner strategischen Arbeit einer der Pioniere heute allgemein anerkannter Gesundheitskonzepte für die Versorgung in Entwicklungsländern.

MMI hat sich zu einer Fachorganisation entwickelt, die durch Beratung, Workshops und Fachtagungen Themen in der Entwicklungszusammenarbeit aufgreift und damit wichtige Impulse gibt. So ist in der diesjährigen WHO-Generalversammlung eine von MMI vorbereitete Resolution verabschiedet worden. Darin werden Richtlinien vorgestellt, wie Hilfsorganisationen ins nationale Gesundheitssystem eingebunden werden können, um möglichst viele Menschen zu erreichen.