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Amerikas Küsten von Überfischung bedroht

Kollaps

Experten der Meeresbiologie warnen vor dem drohenden Kollaps der Ozeane vor den beiden Küsten Amerikas. Sowohl der Atlantik als auch der Pazifik seien in einem bedauernswerten Zustand, erklären die Wissenschaftler. Schuld daran seien Entscheidungen von Politikern, die vor über 30 Jahren gefällt wurden. Damals hieß es, dass die Meere niemals endende Ressourcen darstellen, berichtet The Register Guard aus Eugene/Oregon. Der historische Fehler sei 1969 der Stratton Commission, einer Gruppe, die den Zustand der Ozeane studiert hat und danach in einem Report zusammenfasste, unterlaufen.

"Das Wort Notsituation ist keine Übertreibung", so Jane Lubchenko, Meeresbiologin von der Oregon State University und eine der 18 Wissenschaftler der Pew Oceans Commission. Das aus dem Report von 1969 resultierende Verhalten habe dazu geführt, dass die Ozeane heute in dem besorgniserregenden Zustand seien, erklärt die Spezialistin.

Besonders betroffen seien die Fischer im US-Bundesstaat Oregon. Die Zahl der Schnapper, insbesondere der Bocaccio-Rockfish (Sebastes paucispinus), sei auf nur noch drei Prozent der einstigen Bestände zurückgegangen. Die lokale Regierung habe daher 92 der 209 kommerziellen Fischereischiffen die Lizenz entzogen. Diese Regelung sei in dieser Woche in Kraft getreten. Zusätzlich dazu seien seit diesem Jahr fast 13.000 Quadratkilometer im Pazifik für die kommerzielle Fischerei zum Sperrgebiet erklärt worden. 1995 waren vor der Küste Neuenglands fast 10.000 Quadratkilometer Ozean zur Schutzzone erklärt worden, nachdem die Kabeljau-Fischerei fast zum Stillstand gekommen war. Nach Angaben der Forscher ist die Einrichtung der Schutzzonen alleine nicht ausreichend. Sie fordern echte marine Nationalparks, die von niemandem befischt werden dürften. "Wir brauchen eine neue Ozean-Ethik", meint Lubchenko. Diese könne aber nur per Gesetz wirklich durchgezogen werden.