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Bis zu 20 Krankenkassen in finanzieller Schieflage

CSU-Gesundheitsexperte Seehofer

Die Finanznot bei den gesetzlichen Krankenkassen ist offenbar schlimmer als erwartet. Nach Informationen des Unions-Gesundheitsexperten Horst Seehofer (CSU) sind zehn bis 20 Kassen in eine schwere finanzielle Schieflage geraten. Die betreffenden Kassen hätten in der Vergangenheit eigentlich ihre Beiträge erhöhen müssen. Dies hätten sie jedoch nicht getan, sondern "rechtswidrig" Kredite bei einer Bank aufgenommen, sagte Seehofer im ZDF.

Damit wollten sie sich auf dem Markt eine sichere Position verschaffen. Nach Angaben des Brancheninformationsdienstes dfg vom Mittwoch könnte die Gesamtzahl der verschuldeten Kassen sogar bei 40 oder mehr liegen.

Seehofer geht davon aus, dass die Verschuldung aller Kassen zusammen nicht in der bisher angenommenen Größenordnung von fünf bis sieben Milliarden Euro liegt. "Ich höre jetzt durchaus eine Zahl, die um die zehn Milliarden oszilliert", sagte der CSU-Politiker. Dieses "gewaltige Volumen" würde einen Beitragssatzpunkt in der gesetzlichen Krankenversicherung ausmachen. Seehofer rechnet dennoch damit, dass die Kassenbeiträge in diesem Jahr auf durchschnittlich unter 14 Prozent sinken werden. Die Kassen, die ihren Beitrag nicht reduzierten, müsse man sich genau anschauen.

Der Branchendienst dfg berichtet, dass allein von den 17 Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) nur zwei über "positive Betriebsmittel" verfügten. Außerdem fielen nach internen Berechnungen mindestens bei sechs Ersatzkassen, zehn Betriebskrankenkassen und drei Innungskrankenkassen die Bilanzen rot aus.