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IG Metall wirft EU-Beitrittsländern ausbeuterische Verhältnisse vor

Warnung vor längeren Arbeitszeiten

Die IG Metall wirft den osteuropäischen Beitrittsländern "ausbeuterische Verhältnisse" vor und fordert die EU auf, "diesen Dumpingwettbewerb zu unterbinden, indem sie verbindliche Standards vorgibt". Es sei ein "kapitaler politischer Fehler", dass es "diese unfaire Konkurrenz" demnächst innerhalb der EU gebe, sagte der Zweite IG-Metall-Vorsitzende Berthold Huber der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Er forderte Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) auf, in Brüssel Druck auszuüben, um in den Beitrittsländer höhere Standards durchzusetzen.

"Wir können doch nicht mit unseren Steuergeldern unser eigenes wirtschaftliches Grab schaufeln", sagte Huber unter Hinweis auf Arbeitszeiten von 48 Stunden, Löhnen von 13 Prozent des deutschen Niveaus und einem Steuersatz von 19 Prozent in der Slowakei. Das werde durch deutsche EU-Beiträge subventioniert. Es sei auch "völlig illusorisch", diese Vorteile durch längere Arbeitszeiten in Deutschland zu kompensieren. Die Beitrittsländer würden dann ebenfalls die Arbeitszeiten hochfahren.

Huber fügte hinzu, die IG Metall werde die Gewerkschaft ver.di mit eigenen Aktionen im Kampf gegen die von einigen Bundesländern geplante Arbeitszeitverlängerung unterstützen. Ver.di könne sicher sein, dass der Widerstand gegen Arbeitszeitverlängerung ohne Lohnausgleich im Interesse aller DGB-Gewerkschaften liege. Da lasse man sich nicht spalten in Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes und der Wirtschaft. Für die IG Metall selber gelte, dass sie keine allgemeine Arbeitszeitverlängerung hinnehmen werde, versicherte Huber. "Dann könnten wir unsere Mitglieder ja gleich aufs Arbeitsamt schicken." Denn in der Produktion bedeuteten längere Arbeitszeiten massenweise Entlassungen.