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Greenpeace sammelt Stimmen gegen Müllermilch

"Muh-Mobil"

Mit einem zur Kuh umgebauten Auto hat Greenpeace am Montag vor dem Müller/Sachsenmilch-Werk in Leppersdorf gegen die Verwendung von genmanipulierten Pflanzen im Futter der Müller-Milchkühe protestiert. Die Gen-Pflanzen fanden die Umweltschützer bei Vertragsbauern von Müller. Mit dem Protest startet eine bundesweite Tour des "Muh-Mobils". Die Organisation kündigte an, in den nächsten Monaten in zahlreichen Städten Station machen zu wollen. Sie wolle damit die Stimme von Verbrauchern aufnehmen, die sich überwiegend gegen Gentechnik aussprechen. Greenpeace fordert von Müller die Garantie, dass die Kühe kein Gen-Futter mehr erhalten.

"Die Verbraucher können Müller jetzt deutlich sagen, dass Gentechnik im Essen nichts zu suchen hat.", so Ulrike Brendel, Gentechnik-Expertin von Greenpeace. Darüber hinaus habe die Organisation eine Hotline eingerichtet, bei der jeder seine Stimme zu Gen-Milch abgeben könne.

Die Protest-Tour von der Umweltschützer richtet sich auch gegen den Anbau von Gen-Mais in Deutschland. Auf 300 Hektar soll an 29 bisher geheimen Standorten genmanipulierter Mais kommerziell angebaut werden. Da es sich nicht um einen Versuchsanbau handelt, bestehe die Gefahr, dass die Ernte anschliessend als Tierfutter verwertet werde. Bei Molkereien wie Müller, die das Verfüttern von Gen-Pflanzen durch Verträge mit ihren Milchbauern nicht ausschliessen, könne der Gen-Mais dann im Futtertrog landen. Die meisten Gen-Maisfelder liegen in Bayern und Sachsen, wo auch die Landwirte von Müller produzieren.

In den Mägen der Nutztiere lande bereits Gen-Soja aus Übersee. Dadurch werde der Anbau von Gen-Soja in den USA und Argentinien gefördert. "Dort sank der Einsatz von Spritzmitteln nicht, wie die Gen-Konzerne immer versprechen, sondern stieg sogar an, mit erheblichen Schäden für Menschen und Umwelt", sagt Brendel.