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Studie "Bahn 21" für mehr Transport auf der Schiene veröffentlicht

Umwelt und Verkehr

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) e.V. hat mit der Studie "Bahn 21" ein umfassendes Konzept für die Zukunft der Schiene vorgelegt. Danach kann der Anteil der Eisenbahn am gesamten Personen- wie Güterverkehr erheblich gesteigert werden. "Immer wieder beteuern die Verantwortlichen in der Politik wie auch bei der Bahn, es solle mehr Verkehr auf die umweltschonende Schiene verlagert werden. Doch deren Anteil am Gesamtverkehr stagniert seit Jahren. Der VCD weist mit Bahn 21 den Weg, wie die Absichtserklärungen endlich Wirklichkeit werden", erklärt Michael Gehrmann, VCD-Bundesvorsitzender, das Ziel der Studie.

Bahn 21 zeige, wie allein durch Streckenreaktivierungen rund 5,6 Millionen potenzielle Neukunden einen Anschluss an den Schienenverkehr erhalten können. Durch kleinere Neu- und Ausbaumaßnahmen sowie zusätzliche Haltepunkte ließe sich zudem ein Fahrplankonzept umsetzen, bei dem es dichtere Takte und flächendeckend aufeinander abgestimmte Anschlusszüge gebe. So könne die Bahn wesentlich attraktivere Angebote für viel mehr Kunden machen.

Gehrmann: "Das Gros der zurückgelegten Wege ist kürzer als 200 Kilometer. In diesem Bereich hat die Schiene derzeit aber nur einen Anteil von unter zehn Prozent am Gesamtverkehr. Die logische Schlussfolgerung ist: hier liegt das größte Potenzial für die Schiene." Die derzeitige Infrastrukturplanung setze dagegen vor allem auf einzelne, teure Hochgeschwindigkeitstrassen zwischen Großstädten. Auf diesen Verbindungen halte die Bahn aber bereits einen Anteil am Personenverkehr von durchweg rund 50 Prozent. "Hier ist nur noch wenig Zuwachs zu erreichen", schlussfolgert Gehrmann, "dennoch versuchen Politik und Deutsche Bahn, den Marktanteil in diesem Segment weiter zu erhöhen, koste es was es wolle."

Da mehr als die Hälfte aller Fahrten jedoch in kleineren Städten mit 5.000 bis 100.000 Einwohnern beginne bzw. ende, müsse ein leistungsfähiges Netz eben diese Städte für den Fernverkehr erschließen und mit höheren Reisegeschwindigkeiten bedienen.

Heidi Tischmann, Verkehrsreferentin des VCD: "Der Fehler liegt darin, dass in einzelnen Strecken gedacht wird. Entscheidend muss dagegen die Wirkung jeder einzelnen Investition auf das ganze Netz sein. Der VCD fordert die Bundesregierung daher auf, Prestigeprojekte wie beispielsweise die ICE-Strecke Erfurt - Nürnberg fallen zu lassen und ihre Verkehrswegeplanung am Netzgedanken auszurichten. Bahn 21 bietet eine geeignete Grundlage dafür."