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Umweltstiftung Euronatur kritisiert Millionenförderung

Müller - Konzern

Die höchste Agrarsubvention der letzten drei Jahre geht - nach Angaben der Umweltstiftung Euronatur - an die Müller-Milch-Gruppe. Mit weit über 30 Millionen Euro solle der Ausbau des Molkereistandortes im sächsischen Leppersdorf finanziert werden. Die EU begründe die Millionen-Förderung unter anderem damit, dass mit der Erweiterung der Molkerei 144 Arbeitsplätze neu geschaffen würden. Allerding würde Müller-Milch mit Inbetriebnahmne der Erweiterung in Leppendorf die Standorte in Vienenburg am Harz sowie im westfälischen Amelunxen schließen.

Lutz Rippe, Sprecher von Euronatur erläutert: "Wenn 30 Millionen Euro dafür ausgegeben werden, dass unter dem Strich mehr Arbeitsplätze vernichtet als neu geschaffen werden, dann ist das keine sinnvolle Wirtschaftsförderung, sondern eine Schweinerei."

Ribbe fürchtet, dass die Bauern im Oberharz mittelfristig Probleme bekommen werden, ihre Milch zu verkaufen, da die Einsammlung durch weit entfernt liegende Molkereien nicht rentabel sei. Landschaftsbild und natürliche Vielfalt im Oberharz könnten durch einen Rückgang der Milchwirtschaft erheblichen Schaden nehmen.

Die Umweltstiftung Euronatur erinnerte daran, dass Theo Müller, Alleingesellschafter und Chef bei Müller-Milch erst kürzlich seinen Wohnsitz in die Schweiz verlegt hat, weil ihm die Steuerlast angeblich in Deutschland zu hoch sei. "Auffällig" sei Müller auch beim Deutschen Bauernverband (DBV) geworden, so Ribbe weiter. Der DBV wirft Müller vor, mit seiner Unternehmenspolitik einen unglaublichen Preisdruck auf die Bauern auszuüben. Euronatur fordert daher, dass endlich Schluss ist mit Subventionen, die letztlich zur Zerstörung der Vielfalt in unserer Kulturlandschaft führen. Der Bund der Steuerzahler und die Rechnungshöfe sollten klären, ob solche Zuweisungen überhaupt im Einklang mit geltendem Recht stünden.