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Kartellverfahren gegen Chemiekonzerne in den USA

Ermittlungen

In den USA wurden neue Kartellverfahren gegen die Chemiekonzerne Bayer, Dow und DuPont eingeleitet. Das berichtet das Wall Street Journal in seiner heutigen Ausgabe. Demnach wurden die seit zwei Jahren laufenden Ermittlungen wegen Preisabsprachen beim Verkauf von Kautschuk ausgeweitet, so dass nun vor einem Gericht in San Francisco vier Verfahren anhängig seien. Dabei gehe es unter anderem um das Kunststoffvorprodukt Urethan und den synthetischen Gummistoff-Neopren.

"Recht und Gesetz scheinen für Unternehmen wir DuPont und Bayer Fremdwörter zu sein. Die Konzerne müssten viel stärker kontrolliert werden, denn für multinationale Firmen haben hohe Gewinne stets Priorität gegenüber der Einhaltung der Gesetze.", so Philipp Mimkes, Geschäftsführer der Coordination gegen Bayer-Gefahren. Durch den Konzentrationsprozess der letzten Jahre seien informelle Absprachen immer einfacher geworden.

Im aktuellen Fall hätten die Unternehmen versucht, durch Nutzung einer "Kronzeugenregelung" einen Straferlass zu erhalten - nach US-Recht erhalte dasjenige Unternehmen Straffreiheit, das dem US-Justizministerium ein bestehendes Kartell als erstes melde. Nach Angaben des Wall Street Journal müsse Bayer daher im Fall von Neopren keine Strafe zahlen. In einem weiteren Fall hätten jedoch Dow und DuPont zuerst mit den Behörden kooperiert. Auch in Europa liefen Ermittlungen gegen Bayer. Im Herbst 2002 habe die EU Kommission die Bayer-Zentrale in Leverkusen durchsuchen lassen.