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Aktionsbündnis veranstaltet Demo und Spaziergang gegen Genpflanzen

Gatersleben am 12. und 13.6.

Für das kommende Wochenende ruft das Aktionsbündnis "Keine Gentechnik auf Sachsen-Anhalts Feldern" zu einem Aktionswochenende gegen Gentechnik in der Landwirtschaft in Gatersleben auf. Am Samstag, den 12.6. 2004 findet zum Tag der offenen Tür des IPK Gatersleben eine Demo gegen Gentechnik in der Landwirtschaft statt. Der Protest richtet sich außerdem auch gegen den auf dem Gelände stattfindenden Freisetzungsversuch mit gentechnisch veränderten Kartoffeln von BASF.

Vertreter des Aktionsbündnisses werden im Rahmen des Tages der offenen Tür des IPK Gatersleben einen Rundgang über das Gelände absolvieren und sich mit anwesenden Institutsangestellten austauschen. Treffpunkt für die Demo und den Rundgang ist 13 Uhr der Eingang des IPK Gatersleben. Ziel ist v.a. auch die anwesende Öffentlichkeit über die Gefahren von gentechnisch veränderten Pflanzen aufzuklären.

Forscher der italienischen Universität Urbino erbrachten in einer kürzlich veröffentlichten Studie den Nachweis, dass gentechnisch verändertes Soja die Leberstruktur bei Mäusen verändert. Von Gentechnik-Befürwortern wurden solche Folgeschäden stets ausgeschlossen. Die Studie beweist, dass, aufgrund der weitgehenden Unkenntnis der komplexen Vorgänge beim Gentransfer, mit unerwarteten Nebenwirkungen gerechnet werden muss. Vor diesem Hintergrund erscheint ein Anbaustopp für gentechnisch veränderte Pflanzen dringend notwendig.

Am Sonntag, den 13.6. 2004 veranstaltet das Aktionsbündnis einen Sonntagsspaziergang zur Geschäftsstelle des Gentech-Lobby-Vereins InnoPlanta e.V. Treffpunkt ist 15 Uhr der Bahnhof Gatersleben. InnoPlanta ist mit der Koordinierung des bundesweiten Anbauprogramms von gentechnisch verändertem Mais beauftragt. Beteiligt sind neben dem Land Sachsen-Anhalt noch sechs weitere Bundesländer. Um die Koordinierung zu planen und durchzuführen erhält InnoPlanta finanzielle Mitteln vom Land und dem Bundesforschungsministerium. Dabei sitzt der Vorsitzende des Vereins, Uwe Schrader, für die FDP im Landtag und vertritt dort eher die Interessen seines Verbandes als die der Verbraucher.

Die Flächen, auf denen der sog. Bt-Mais wächst, werden unter Bruch des EU-Rechts geheim gehalten. Dabei wird deutlich, dass die Landesregierung sich Gentech-Konzernen und Lobby-Verbänden eher rechenschaftspflichtig fühlt, als den eigentlichen demokratischen Gremien. Weder die Ministerien des Landes Sachsen-Anhalt, noch die Ministerien der anderen beteiligten Bundesländer wissen um die genaue Lage der Standorte. Mit Demokratie habe die Politik der Landesregierung nunmehr sehr wenig zu tun.

Der Verschränkung von Lobbyarbeit und demokratisch legitimierter Politik wollen die Demonstranten ein Ende setzen und fordern Uwe Schrader zum Rücktritt aus allen seinen Ämtern auf und verlangen die Bekanntgabe der Bt-Mais-Flächen in allen beteiligten Bundesländern. "Wir wollen bei InnoPlanta die Liste mit den Standorten abholen", so Oliver Wendenkampf, Sprecher des Aktionsbündnis. "Und wenn wir ignoriert werden, dann kommen wir wieder und wieder" fügt Richard Schmid, ebenfalls vom Aktionsbündnis, hinzu.