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Alpenverein will kein lila Licht auf der Zugspitze

Milka wirbt mit Naturschutz

Der Deutsche Alpenverein (DAV) lehnt die geplante Werbeaktion der Firma Milka auf der Zugspitze wegen möglicher "Lichtverschmutzung" ab. Der Schokoladenhersteller will den Gipfel am 23. Juli 40 Minuten lang bei einer Werbeaktion in lila Licht tauchen. Durch die geplante künstliche Beleuchtung würden nachtaktive Insekten angezogen, bis sie an Erschöpfung verenden oder an den heißen Scheinwerfern verbrennen, kritisierte der DAV am Donnerstag in München. Die Initiatoren sollten von der Aktion Abstand nehmen. In Österreich sei die Aktion bereits abgelehnt worden.

Milka fordert in seiner Aktuellen Werbung unter dem Motto "Der Berg ruft, rufen sie zurück" die Bürger auf, durch einen Anruf oder eine SMS für den Naturschutz zu spenden. Gleichzeitig lüuft ein Gewinsspiel, dessen Hauptgewinn eine Reise zu den erleuchteten Alpen ist. Die Spenden fließen in den Bayerischen Naturschutzfonds. Erwartet werden Erträge bis zu einer Million Euro, die wertvollen Naturschutz-Projekte im bayerischen Alpenraum zugute kommen.

Bayerns Umweltminister Werner Schnappauf betont, dass Bayern gegen jedwede Art der Kommerzialisierung oder Verramschung der Natur sei. Es gäbe deshalb auch keine pauschale Freigabe, sondern es werde der Einzelfall behutsam angegangen und sorgfältig mit viel Fingerspitzengefühl geprüft werden. Die Prüfung führe die örtliche Untere Naturschutzbehörde am zuständigen Landratsamt Garmisch-Partenkirchen durch.

Grundsätzliche Bedenken gegen ein Sponsoring für den Naturschutz in Zusammenhang mit Marketing von Unternehmen sieht Schnappauf nicht: "Unter der absoluten Bedingung, dass die Beleuchtung der Zugspitze keine Schäden für Natur, Tiere und Pflanzen verursacht, bietet die Aktion aus meiner Sicht die Chance, eine zusätzliche Finanzierungsquelle für Naturschutzprojekte im Alpenraum zu erschließen."

Die Idee Naturschutz mit Marketing zu verbinden ist so neu nicht - diese Jahr hat Krombacher bereist zum dritten mal sein "Regenwaldprojekt" erfolgreich durchgeführt. Der Erlös in Höhe von 500.000 Euro kommt der Stiftung regenwald zugute.

Projekte wie diese werden äußerst kontrovers diskutiert. Viele Menschen sind der Meinung, dass ein Unternehmen, das eigentlich nicht ökologisch wirtschaftet sich auch nicht mit Naturschutz Werbung machen sollte.