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Banken rechnen vielfach Hausbau-Kosten schön

Auch wenn nicht finanzierbar

Banken rechnen oftmals die Kosten eines Hausbaus schön. Nur zwei von zehn Bankfilialen berechneten bei einem Test des ZDF-Wirtschaftsmagazins WISO korrekt, ob das angedachte Objekt finanzierbar ist. In den allermeisten Fällen wurden die Ausgaben zu niedrig oder die Einnahmen zu hoch angesetzt. Solche Fehlkalkulationen können die Kunden in den Ruin treiben. Die Zahl der Insolvenzen von Verbrauchern hat sich in der letzten Zeit drastisch erhöht.

WISO schickte eine Test-Familie zu zehn Bankfilialen, von denen nur zwei korrekt reagierten: mit Ablehnung der Baufinanzierung wegen Unterdeckung. Die Familie hätte sich das gewünschte Haus nicht leisten können. Die anderen acht Banken errechneten, dass das Objekt finanziert werden könne, berichtete WISO vorab aus seiner Sendung am Montagabend.

Beim tatsächlichen Kapitalbedarf verrechneten sich drei Banken um fast 40.000 Euro. Bei den Beratungen wurden Posten wie die Hausnebenkosten vergessen. Die monatlichen Lebenshaltungskosten wurden teilweise mit bis zu 340 Euro zu gering angesetzt. Kritische Posten der Finanzierung wie Kindergeld für einen 16-Jährigen, der bald die Lehre beenden wird oder die Miete der 79 Jahre alten Großmutter wurden voll in die Einnahmenseite eingerechnet.

Nur vier der zehn getesteten Banken boten zudem ein zinsgünstiges, staatlich gefördertes KfW-Darlehen an. Die anderen machten noch nicht einmal auf diese Möglichkeit aufmerksam. Bei den meisten Banken hätte auch die Tilgungsrate von nur einem Prozent nicht ausgereicht, um bei Eintritt in die Rente schuldenfrei zu sein.