Schutz der Beschäftigten und der Allgemeinheit nicht gewährleistet
Nach Unfall in Mihama
Nach dem Postulat des so genannten Bruchausschlusses und dem so genannten Nachweis der Basissicherheit könnten solche Rohre eigentlich gar nicht platzen. Der Atomunfall in Japan zeige, was von den Berechnungen und Behauptungen der Atomindustrie zu halten sei.
Der Druckwasserreaktor Mihama-3 ging ebenso wie zum Beispiel die beiden deutschen Druckwasserreaktoren in Biblis in den 70er Jahren ans Netz. Die Frischdampfleitungen des Sekundärkreises in Biblis bestehen überwiegend aus einem veralteten Stahl, sie weisen erhöhte Spannungen auf und in den Rohrbögen befinden sich rissanfällige Längsnähte. Mit zunehmendem Betriebsalter nimmt die Gefahr der Rissbildung bzw. von Rohrbrüchen zu. Ein derartiger Alterungsprozess ist nach Angaben von IPPNW der Grund für den unfall in Japan.
Auch in Biblis B ist es am 23. Februar 1995 bereits zu einer kleineren Dampfleckage im Primärsystem gekommen, bei dem 4 Tonnen Wasserdampf pro Stunde ausgeströmt sind. Leckagen im Primär- und im Sekundärkreis von Druckwasserreaktoren gehören zu den gefährlichsten Auslösern, die zu einem Super-GAU führen können.
Platzt beispielsweise eine Hauptkühlmittelleitung, dann können auch die Sicherheitssysteme den Super-GAU nicht mehr verhindern. Die deutschen Atomkraftwerke sind im internationalen Vergleich für eine Kernschmelze besonders schlecht gerüstet, weil die hiesigen Sicherheitsbehälter aus Stahl nur geringen Drücken standhalten.