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Giftige Stoffe in den beliebten "Scoubidous"

Gefährlicher Bastelspaß

In fast jedem deutschen Kinderzimmer sind die sogenannten "Scoubidou"-Bänder der letzte Schrei. Lange bunte, teilweise leuchtende und glitzernde Bänder aus Kunststoff, aus denen man etwa Schlüsselanhänger flechten kann. Das heiß begehrte Spielzeug riecht allerdings sehr strak und verpestet so ganze Wohnungen. Aus diesem Grund gingen bei Öko-Test viele Anrufe besorgter Eltern ein. Daraufhin hat Öko-Test zwei Produkte im Labor untersuchen lassen. Das Ergebnis ist erschreckend: In beiden Produkten fanden sich unter anderem hormonell wirksame Substanzen und Lösungsmittel.

In den Glitter-Scoubi von Rainbow-Elch stecken 246.694 Milligramm pro Kilogramm (mg/kg) bedenkliche Phthalate, in den Bilballand Scoubidous von Potentier 338.777 mg/kg. Phtalate sind Weichmacher, sie können hormonell wirken, ebenso wie die 252 Mikrogramm pro Kilogramm (µg/kg) zinnorganische Verbindungen, die noch zusätzlich in den Bilballand Scoubidous nachgewiesen wurden. Diese Stoffe sind besonders bedenklich, weil manche Kinder die Bänder in den Mund nehmen, um sie mit den Zähnen zusammen zu ziehen. Beide Produkte enthalten zudem PVC/PVDC/chlorierte Kunststoffe.

Für den bestialischen Gestank sind flüchtige organischen Verbindungen (VOC´s) verantwortlich. Es handelt sich dabei in der Regel um Reste von Lösungsmitteln. Aus den Glitter-Scoubi gasten im Zeitraum von 20 Minuten bei einer Erhitzung auf 50 Grad insgesamt 128 mg/kg flüchtige organische Verbindungen (TVOC) aus, bei den Bilballand Scoubidous waren es 126 mg/kg/20min. VOC?s können in geschlossenen Räumen zu Kopfschmerzen und Müdigkeit führen, besonders wenn sich die Kinder längere Zeit über die Bastelbänder beugen.

Bei den Glitter-Scoubi weiß man zudem nicht, wer das Produkt auf den Markt gebracht hat. Der Gesetzgeber schreibt Firmenname und Adresse auf der Verpackung vor. Recherchen von Ökotest beim Gewerbeamt ergaben: Die Firma Rainbow-Elch, die laut Verpackung in Waiblingen sitzen soll, ist dort im Handelsregister nicht eingetragen. Erst beim zuständigen Gewerbeaufsichtsamt in Göppingen wurden wir fündig. Hubert Scheckt, der für die CE-Kennzeichnung zuständig ist, sagte uns, dass hinter Rainbow-Elch die Firma Kögler in Waiblingen steckt. Bereits im Frühjahr diesen Jahres waren sie aufgefordert worden, ihre Produkte ordnungsgmäß zu beschriften, erklärte Herr Scheck.