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Israelischer Anwalt hält Humana-Entschädigung für zu niedrig

Ermittlung wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung

Einem Anwalt israelischer Opferfamilien ist die von dem Herforder Babynahrungshersteller Humana angebotene Entschädigung wegen fehlerhafter Säuglingsnahrung von umgerechnet bis zu 18,3 Millionen Euro zu niedrig. "Sie übernehmen Verantwortung, aber wollen so wenig wie möglich zahlen", sagte Anwalt Zvi Jellinek dem Nachrichtenmagazin "Focus". Dabei sei das wahre Ausmaß des Skandals noch nicht abzusehen. "Ärzte sagen, dass sich Schäden in manchen Fällen erst bei der Einschulung zeigen werden."

Humana hatte angekündigt, Entschädigungen für israelische Familien zahlen zu wollen, deren Kinder aufgrund fehlerhafter Säuglingsnahrung erkrankt oder sogar gestorben sind. Darauf habe man sich mit dem Partnerunternehmen Remedia aus Israel geeinigt. Die von Humana produzierte, speziell koschere Soya-Babymilch, war falsch deklariert.

Das Unternehmen wird für den Tod von zwei israelischen Säuglingen vor gut einem Jahr verantwortlich gemacht. Zudem sollen mehrere Babys erkrankt sein und bleibende Schäden davon getragen haben. Die Soyamilch enthielt nach derzeitigem Erkenntnisstand nicht genug Vitamine. Grund dafür waren Unternehmensangaben zufolge fehlerhafte Berechnungen bei der Rezeptur des im März 2003 auf den Markt gebrachten Milchprodukts.

Die Staatsanwaltschaft Bielefeld ermittelt gegen vier Personen wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung und Körperverletzung.