Pharmakonzerne halten Informationen zu Krebsmedikamenten zurück
Doppelt getestet
"Die Mediziner müssen die Resultate von Untersuchungen kennen, um sich ein Bild der Wirkungsweise von Medikamenten zu machen und eventuell auf andere Medikamente ausweichen", argumentiert Sullivan. Im Unterschied dazu sei es im Uni-Betrieb üblich, Testergebnisse zu publizieren. "Aus Gründen geheimer Business-Informationen bleiben viele Ergebnisse aber hinter dicken Mauern verborgen", so der Forscher. Die Mediziner fordern die Industrie daher zu besserer Kooperation auf.
Eine Untersuchung im Jahr 2003 bei 500 klinischen Tests habe ergeben, dass 26 Prozent auch nach fünf Jahren immer noch nicht vollständig veröffentlicht waren. "Alle Forscher, egal ob Kliniker oder nicht, tragen die Verantwortung sicherzustellen, dass ihre Daten einer weiten Gemeinschaft offen stehen", so der Onkologe Fran Balkwill. Ein weiterer Kritikpunkt der Experten war auch, dass nur positive Tests publiziert würden, negative hingegen nicht.