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Entscheidung zum Dosenpfand vertagt

Uneinig

Im Streit um Änderungen an der Dosenpfand-Regelung ist noch keine Einigung in Sicht. Der Bundesrat setzte am Freitag in Berlin das Thema von der Tagesordnung ab. Die vier vorliegenden Anträge verbleiben damit in den Ausschüssen zur Beratung und können frühestens in der nächsten Sitzung am 15. Oktober behandelt werden. Sollte die Länderkammer sich innerhalb des nächsten halben Jahres nicht einigen, wird ab Frühjahr 2005 die Pfandpflicht automatisch auch auf alle Einwegverpackungen von Fruchtsäften und Erfrischungsgetränken ohne Kohlensäure ausgeweitet. Diesen Schritt schreibt die geltende Verordnung vor, da der vorgeschriebene Mehrweganteil von 72 Prozent mit 57,69 Prozent nicht erreicht ist.

Sturmfolgen auf Haiti durch Menschen verschärft

Hilfsmaßnahmen angelaufen

Die Auswirkungen des Wirbelsturms "Jeanne" auf Haiti sind durch menschlichen Eingriffe in die Natur verschlimmert worden. "Die Tropenstürme bleiben ein Naturereignis, aber die Sturmfolgen wie Überschwemmungen und Erdrutsche sind das Ergebnis eines gnadenlosen Raubbaus an der Natur", so der Geschäftsführer Martin Bröckelmann-Simon von Misereor. Die Umwelt der Insel müsse langfristig geschützt und die ländliche Infrastruktur verbessert werden, ansonsten drohten weitere Todesopfer durch Fluten und Schlammlawine, so die Organisation. Gleichzeitig müssten Umweltschutzmaßnahmen einhergehen mit dem Ausbau der ländlichen Infrastruktur, wie etwa dem Bau von Schulen und Krankenhäusern. Neben der Stadt Gonaives ist vor allem auch der Nordosten des Landes von den Auswirkungen der Naturkatastrophe betroffen.

Viele Jugendliche steuern auf Herzinfarkt zu

Verkalkungen

Immer mehr Jugendliche laufen in Deutschland Gefahr, in ihrem späteren Leben einen Herzinfarkt zu erleiden. Denn Übergewicht, das neben der Nikotin-Abhängigkeit zu den gefährlichsten Risikofaktoren für Herzkreislauf-Erkrankungen zählt, drohe sich unter Heranwachsenden rasant auszubreiten, so die Deutsche Herzstiftung. Daher sollten sich in Schulen effektive Schutzmaßnahmen etablieren: Der Ernährungsunterricht müsse einen angemesseneren Platz im Lehrplan erhalten. Der Sportunterricht solle einen höheren Stellenwert bekommen. Und auch das Rauchen müsse auf Schulgeländen in allen Bundesländern konsequent verboten werden.

EU-Richtlinie will Binnenmarkt drastisch deregulieren

Dienstleistungen im Binnenmarkt

An der geplanten EU-Richtlinie über Dienstleistungen im Binnenmarkt, die morgen beim Wirtschaftsministertreffen in Brüssel beraten wird, hat das globalisierungskritische Netzwerk Attac scharfe Kritik geübt. Der im Januar von Binnenmarkt-Kommissar Frits Bolkestein vorgelegte Richtlinienentwurf sei das radikalste Deregulierungsvorhaben seit Beginn des Europäischen Binnenmarkts, so der Vorwurf. Neben zahlreichen Verboten der staatlichen Wirtschaftsaufsicht sehe er vor, dass Dienstleister künftig nur noch den Auflagen ihres Herkunftslandes unterliegen. Anforderungen des Tätigkeitslands würden gänzlich unterbunden. Der dadurch vorprogrammierte Abwärtswettlauf bei sämtlichen Sozialstandards hatte bereits zu heftigen Kontroversen geführt.

Wale sterben durch Lärm

Laute Meere

Wale und andere Meeressäugetiere sterben, weil die Weltmeere heutzutage immer stärker durch Lärm betroffen sind. Hauptquellen des Unterwasser-Lärms sind laut der Whale and Dolphin Conservation Society (WDCS) die Suche nach Öl und Gas und der Einsatz von niederfrequenten Militärsonaren. WDCS schlägt daher einen Aktionsplan vor, um die Unterwasser-Lärmbelästigung zu regulieren. So sei bewiesen worden, dass Lärm einen Hörverlust bei Walen, Delfinen und Schweinswalen verursacht, was die Meeressäugetiere verletzen und dazu führen kann, dass sie stranden und dabei sterben.

Fair gehandelte Produkte immer öfter auch bio

TransFair-Siegel und Bio-Label

Immer mehr fair gehandelte Produkte stammen aus kontrolliert ökologischem Anbau und tragen neben dem TransFair-Siegel auch ein Bio-Label. Mittelrweile sind rund 40 Prozent aller Nahrungsmittel aus Fairem Handel Bio-Produkte, Tendenz steigend. Nach Berichten der Verbraucher Initiative unterliegen damit Produkte aus Fairem Handel nicht nur strengen sozialen und wirtschaftlichen Kriterien, sondern auch einer nachhaltigen Produktion im Einklang mit der Natur.

Bundesinnenminister plant EU-Auffanglager in Afrika

Asylpolitik

"Die Innenminister von Deutschland und Österreich haben in den letzten Jahren maßgeblich europäische Schutzstandards verwässert und in den Keller gefahren. Nun wollen Otto Schily und Ernst Strasser das individuelle Asylrecht in der erweiterten Europäischen Union völlig demontieren," sagt Karl Kopp, Europareferent von PRO ASYL. Bundesinnenminister Otto Schily halte starr an seiner Idee fest, europäische Asylverfahren zum Teil in nordafrikanische Staaten auszulagern. Inspiriert von Schilys Idee, regte letzte Woche der österreichische Innenminister Ernst Strasser an, in der Ukraine ein EU-Auffanglager für Flüchtlinge und Asylsuchende aus Tschetschenien einzurichten.

Vorstoß für internationale Steuern bei Vereinten Nationen begrüßt

Tobin Tax

Das globalisierungskritische Netzwerk Attac hat den Vorstoß von Frankreichs Präsident Jacques Chirac zur Einführung internationaler Steuern begrüßt. Ein Report, den Chirac bei den Vereinten Nationen vorstellte, fordert neben der Tobinsteuer - einer Steuer auf Devisentransaktionen zur Stabilisierung der internationalen Finanzmärkte - auch eine angemessene Besteuerung von Unternehmensgewinnen transnationaler Konzerne und Lenkungssteuern auf Treibhausgase, Waffenhandel und internationale Lotterien. Auf der laufenden UN-Vollversammlung unterstützten mehr als 110 Staaten den Report. "Die Notwendigkeit für konkrete Schritte bei internationalen Steuern war noch nie so hoch - diese Erkenntnis setzt sich bei immer mehr Staaten durch", sagte Detlev von Larcher von der Attac-AG Finanzmärkte.

Natursport profitiert vom Naturschutz

Naturathlon 2004

Auf seinem Weg von den Alpen zur Ostsee kommt der Naturathlon 2004 am 23.9. nach Hessen, genauer: Weilburg. Unter dem Motto "Natur bewegt" wirbt die Aktion des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) für eine naturverträgliche Sportausübung. Der Naturschutzbund NABU beteiligt sich und appelliert an alle Natursportler, die Fairness-Regeln gegenüber der Natur zu respektieren. "Wenn Sportler bei ihren Aktivitäten als wichtigsten Grundsatz beherzigen, dass die Natur durch den Sport keinen Schaden nehmen darf, kann ein langfristiger Gewinn für alle Interessen dabei herausspringen", sagte der Vorsitzende des NABU Hessen, Prof. Rüdiger Wagner.

Neues Leitbild für Lehrerinnen und Lehrer gesucht

OECD-Lehrerstudie

Eva-Maria Stange, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sagte am Mittwoch: "Die OECD-Lehrerstudie ist eine gute Analyse und ein wichtiger Beitrag, um überfällige Reformen auf den Weg zu bringen". Anlass war der Länderbericht "Anwerbung, berufliche Entwicklung und Verbleib von qualifizierten Lehrerinnen und Lehrern", den die Kultusministerkonferenz (KMK) vorstellte. Die KMK sei gut beraten, die Ergebnisse der Studie "nicht in der Schublade verschimmeln" zu lassen. Deutschland sei schon jetzt ein "internationaler Spätzünder".

Protest gegen "übereilte Privatisierung" der Bahn

Bahnreform "erfolglos"

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) e.V. sieht die Ziele der Bahnreform von 1993/94 noch lange nicht erreicht. "Weder konnte bisher wesentlich mehr Verkehr auf die Schiene verlagert werden, noch gibt es große Einsparungen öffentlicher Mittel im Schienenbereich", konstatiert Michael Gehrmann, VCD-Bundesvorsitzender. Ursache für diesen Misserfolg seien fehlende Voraussetzungen für funktionierenden Wettbewerb innerhalb des Bahnsystems. So sei das Schienennetz bisher nicht wirksam reguliert worden, Preise, Nutzungsbedingungen und Qualität der Fahrwege könnten vom Netzbetreiber mehr oder weniger frei festgelegt werden. Daher gebe es zu große Risiken für potenzielle neue Verkehrsanbieter.

Produkte aus gerechtem Handel können Entwicklung fördern

Fairer Handel

Kaffee aus Mexiko, Kakao aus Ghana, Tee aus Indien und Orangensaft aus Brasilien: Produkte aus einem weltweiten Warenkorb leisten schon beim Frühstück belebende Dienste. Doch vielen Genießern ist nicht bewusst, dass sie ihren Kaffee oder Tee zu Lasten von Kleinbauern und Tagelöhnern in den armen Anbauländern schlürfen. Häufig bekommen die Anbauer so wenig für Produkte oder Arbeit, dass sie gezwungen sind, ihre Kinder bis zu zehn Stunden mitarbeiten zu lassen.

Neue teure Kraftstoffe ohne positiven Einfluss auf Verbrauch und Leistung

Benzin und Diesel

Die neuen Kraftstoffsorten "V-Power" und "V-Power Diesel" von Shell sowie "ultimate 100" und "ultimate Diesel" von Aral steigern weder die Leistung noch senken sie den Verbrauch, wie von den Anbietern versprochen. Dies ergab ein Praxistest des Magazins stern mit zwei Mittelklasse-Wagen im Alltagsverkehr. Die neu auf den Markt gebrachten Spritsorten kosten mindestens zehn Cent mehr als die bisherigen Spitzenqualitäten.

Preiserhöhungen der Bahn scharf kritisiert

"Weniger attraktiv"

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat Art und Umfang der von der DB AG heute bekannt gegebenen Preiserhöhungen kritisiert. Damit steigen die Preise im Fernverkehr der Bahn bereits zum zweiten Mal binnen eines Jahres erheblich und machen die Bahn als umweltschonendes Verkehrsmittel weniger attraktiv, so die Kritik. Gleichzeitig versuche die Bahn mit neuen Lock- und Sonderangeboten verprellte Kunden zurückzugewinnen und neue anzulocken. "Unterm Strich sollen Vielfahrer und Stammkunden über fortlaufende Preiserhöhungen neue Sonderangebote für Neu- und Gelegenheitskunden finanzieren.", so Michael Gehrmann, VCD-Bundesvorsitzender. Doch diese Strategie könne nicht aufgehen.

Weintrauben wieder stark mit Pestiziden belastet

Untersucht

Weintrauben sind auch in diesem jahr stark petizidbelastet. Das berichtet die Umweltorganisation Greenpeace. Das Greenpeace-EinkaufsNetz hatte wie im Vorjahr Tafeltrauben untersuchen lassen, die aus dem Angebot der sieben größten deutschen Supermarktketten Aldi, Edeka, Metro, Lidl, Rewe, Spar und Tengelmann stammen. Nur eine der 23 Traubenproben aus konventionellem Anbau sei frei von Spritzmittelresten gewesen, so die Organisation. In 35 Prozent der Proben seien die gesetzlichen Grenzwerte für Pestizide sogar erreicht oder - bis zum 14fachen - überschritten worden. Die Untersuchungen hätten damit eine massive Verschlechterung gezeigt.

Deutschland Schlusslicht bei Verkehrssicherheit für Kinder

Verkehr kindgerecht machen

Deutschland ist bei der Verkehrssicherheit für Kinder Schlusslicht in Europa. Von 100.000 Kindern unter 15 Jahren verunglückten im Jahr 2002 in Deutschland 327 und damit doppelt so viele wie beispielsweise in Italien und mehr als dreimal so viele wie in Frankreich, so der Verkehrsclub Deutschland (VCD). Nach Ansicht des VCD sind die wesentlichen Ursachen für das schlechte Abschneiden bei den Unfallzahlen Mängel in der Verkehrserziehung sowie eine falsche Verkehrsgestaltung.

Zehntausende Jugendliche weiter ohne Lehrstelle

10.000 mehr als 2003

Auf dem Lehrstellenmarkt ist noch keine Entspannung in Sicht. Ende September werde die Lücke bis zu 30.000 Ausbildungsplätze betragen, sagte Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) am Dienstag in Berlin. Im vergangenen Jahr seien es zu dem Zeitpunkt rechnerisch rund 20.000 Jugendliche ohne Lehrstelle gewesen, bei allerdings 20.000 weniger Bewerbern. Clement und die Arbeitgeber vertraten deshalb die Ansicht, der Pakt greife. Ver.di-Vize Frank Werneke zog hingegen ein negatives Fazit.

Städte müssen mit Klagen wegen zu dreckiger Luft rechnen

Fahrverbote für Diesel ohne Filter ab 1. Januar

Deutschlands Großstädte müssen ab dem 1. Januar mit Klagen wegen zu schlechter Luft rechnen. Die Allianz "Kein Diesel ohne Filter" kündigte am Dienstag an, gerichtlich gegen alle Kommunen vorzugehen, die keinen Luftreinhalteplan vorlegen, obwohl die Schadstoffmenge in der Luft die zulässigen Grenzwerte überschreitet. Die dreijährige Übergangsfrist sei dann vorüber, die Kommunen jetzt verpflichtet, notfalls mit Fahrverboten für Diesel-Fahrzeuge ohne Rußfilter die Belastung mit gefährlichen Feinstäuben zu verringern. An die Bundesregierung appellierte das Bündnis, sofort eine Steuerermäßigung für Autos mit Diesel-Filter zu beschließen. Der Grenzwert dafür müsse bei 2,5 Milligramm Partikel pro Kilometer liegen, weil alle bereits auf dem Markt verfügbaren Techniken diesen Wert erreichten. Verbraucher sollten keinesfalls mehr Fahrzeuge ohne Rußfilter kaufen, denn sie müssten ab nächstem Jahr mit Fahrverboten rechnen. Zudem, so eine "Schwacke"-Untersuchung, verlören Diesel ohne Filter unverhältnismäßig stark an Wert.

Zahl der Armen in Deutschland wächst

Alleinerziehende, Familien und Einwanderer

In Deutschland hat die relative Armut im vergangenen Jahr zugenommen. Das geht nach Informationen der "Welt am Sonntag" aus ersten Zahlen für den "Armuts- und Reichtumsbericht" hervor, den die Regierung Anfang nächsten Jahres vorlegen will. Danach galten im vergangenen Jahr 13 Prozent der Bevölkerung als arm. Ein Jahr zuvor waren es noch 12,7 Prozent. Besonders oft betroffen seien Alleinerziehende, Familien mit mehr als drei Kindern und Einwanderer.

Bahn und Flugzeug im innerdeutschen Verkehr billiger als Auto

Bahn sogar ohne Sonderpreise günstig

Auch nach den jüngsten Preiserhöhungen sind Bahn und Flugzeug im innerdeutschen Flugverkehr noch immer billiger als das eigene Auto. Nach einem vorab veröffentlichten Bericht der in Berlin erscheinenden Verbraucherzeitschrift "Guter Rat" kostet beispielsweise die 1120 Kilometer lange Fahrt von Berlin nach Düsseldorf und zurück mit der Bahn zwischen 82 und 164 Euro. Die Lufthansa verlangt für die gleiche Strecke 105 bis 218 Euro. Für die Fahrt mit einem 1,6 Liter VW-Golf werden nach Angaben des Blattes schon rund 110 Euro Benzinkosten fällig. Verschleiß, Versicherung und andere laufenden Kosten eingerechnet, summiere sich der Fahrpreis mit dem Auto bei 36,4 Cent pro Kilometer auf insgesamt 408 Euro.